Vorsorge: Pensionskasse in der Schweiz leicht erklärt
Die Pensionskasse ist die zweite Säule der Schweizer Altersvorsorge. Sie wird berufliche Vorsorge genannt, weil sie für alle Berufstätigen in der Schweiz gilt.
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Das Wichtigste in Kürze
- PK-Einzahlungen sind für alle berufstätigen Schweizer ab 25 Jahren verpflichtend.
- Die Beträge werden vom Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt.
Die beiden verpflichtenden Säulen des Schweizer Drei-Säulen-Systems sind die staatliche und die berufliche Vorsorge. Während die staatliche Vorsorge (AHV-Rente) alle Schweizer umfasst, gilt die berufliche Vorsorge nur für Berufstätige. Sie wird allgemein als Pensionskasse bezeichnet.
Vorsorge: So funktioniert die Pensionskasse?
Die Pensionskasse ist ein Angebot der Schweizer Arbeitgeber und wurde 1985 gesetzlich festgelegt. Grosse Arbeitgeber können eine eigene Pensionskasse gründen und über eine Bank laufen lassen. Kleinere Betriebe schliessen sich zusammen.
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Für den Arbeitnehmer bedeutet dies: Er kann sich die Pensionskasse nicht aussuchen. Diese wird vom Arbeitgeber festgelegt. Allerdings gibt es Mitbestimmungsmöglichkeiten über den Stiftungsrat oder der Vorsorgekommission.
Diese können beispielsweise Vorschläge zum Wechsel zu einem besseren Anbieter unterbreiten.
Der Unterschied zur AHV
Die AHV (erste Säule) wird durch das Umlageverfahren finanziert: Die aktuell Berufstätigen zahlen den nicht mehr Berufstätigen die Rente. Die monatlich gezahlten Beiträge werden also direkt umgelegt. Die in die Pensionskasse eingezahlten Beiträge werden dagegen am Kapitalmarkt angelegt.
Mit Erreichen des Rentenalters werden sie dann wieder ausgezahlt. Aktuell beträgt der gesetzlich festgelegte Umwandlungssatz 6,8 Prozent der Sparsumme. Dazu kommt ein sogenannter überobligatorischer Teil. Wichtig für die Berechnung der Rente ist jedoch der gesetzliche Umwandlungssatz, laut BSV (Bundesamt für Sozialversicherungen).
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Als einfaches Rechenbeispiel dient ein über die Jahre angespartes Guthaben von 100'000 Franken. Bei einem Satz von 6,8 Prozent zahlt die Pensionskasse später 6800 Franken Rente jährlich. Alternativ kann die gesamte Summe als einmalige Kapitalzahlung ausgezahlt werden.
Die Höhe des Guthabens
Die Pensionskasse legt die eingezahlten Beiträge natürlich nicht nur zur Seite. Sie nutzt diese Beiträge, um sie am Finanzmarkt anzulegen. Dies können Aktien und Anleihen sein, aber auch andere Anlagen wie Immobilien.
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Je klüger die Pensionskasse mit den Beiträgen umgeht, umso höher fällt das spätere Guthaben aus. Aus welcher sich wiederum der Umwandlungssatz errechnet.
Abrechnung über das monatliche Gehalt
Genau wie die Beiträge zur staatlichen Vorsorge werden die Beiträge zur Pensionskasse vom Bruttogehalt abgezogen. Dabei teilen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer die monatlichen Beiträge jeweils zur Hälfte auf.
Die Höhe der Beiträge hängt vom Einkommen und vom Alter ab, so auf der offiziellen Website des Bundes zu lesen. Für Berufstätige zwischen 25 und 34 Jahren liegt sie bei sieben Prozent des Einkommens. Später steigt sie auf 10 Prozent (34 bis 44 Jahre), 15 Prozent (45 bis54 Jahre). Shliesslich dann auf 18 Prozent (55 bis 65 Jahre).
Ein Rechenbeispiel für die Pensionskasse
Ein heute 40-jähriger Arbeitnehmer erzielt ein Jahreseinkommen von 80'000 Franken. Hiervon wird in der Regel ein Koordinationsabzug vorgenommen, der mit der AHV-Rente koordiniert wird. Dieser liegt aktuell bei 25'725 Franken.
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Es müssen also nur noch 54'275 Franken zusätzlich versichert werden. In seiner Altersgruppe zahlt der Arbeitnehmer die Hälfte des Beitrags von 15 Prozent selbst, also 7,5 Prozent.
Dies sind 4070 Franken jährlich. Auf das Monatsgehalt berechnet, ergibt sich ein monatlicher Abzug von 339 Franken von Bruttolohn.