Dorfleben: So lang ist die Schweizer Grenze
Von der Stadt bis ins Dorfleben: Die Aussengrenze der Schweiz verläuft entlang fünf verschiedener Nachbarländer.
Das Wichtigste in Kürze
- Insgesamt ist die Schweizer Grenze 1935 km lang.
- Innerhalb der Schweiz verlaufen zahlreiche weitere Grenzen.
Die Aussengrenze der Schweiz verläuft laut Eidgenössischem Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) über 1935 Kilometer an fünf Ländern entlang. Im Uhrzeigersinn sind dies Deutschland, Österreich, Liechtenstein, Italien und Frankreich.
Die mit Abstand längste Grenze ist mit 782 Kilometern die Südgrenze zu Italien. Dies vor allem dem komplizierten Grenzverlauf in den Hochalpen geschuldet, der der Schweiz die einfach zu erkennende Form verleiht.
Mit Frankreich teilt sich die Schweiz eine 585 Kilometer lange Grenze und mit Deutschland eine 347 Kilometer lange Grenze. Mit Österreich sind es nur 180 Kilometer und mit Liechtenstein gerade mal 41 Kilometer.
Die Grossregionen der Schweiz
Innerhalb der Schweiz verlaufen weitere Grenzen, die von verschiedenen Faktoren bestimmt werden.
Geologisch ist das Land beispielsweise in drei verschiedene Grossregionen unterteilt: die Alpen im Süden und Osten, das Jura im Nordwesten und das Mittelland.
Obwohl Letzteres nur 30 Prozent der Fläche ausmacht, leben hier über zwei Drittel der Schweizer Bevölkerung.
Fast alle grossen Städte, mit Ausnahme von Basel und Lugano, befinden sich im Mittelland. Während Jura und Alpen eher vom traditionellen Dorfleben geprägt werden.
Dorfleben: Die Sprachgrenzen der Schweiz
Während es sich bei den Grossregionen um geologische Grenzen handelt, sind die Sprachgrenzen kultureller Natur. Sie haben sich über viele Jahrhunderte entwickelt.
Den grössten Teil macht die Deutschschweiz aus, und 17 der 26 Kantone sind einsprachig. Als Schriftsprache wird das Schweizer Hochdeutsch genutzt, doch gesprochen wird meist Schweizerdeutsch, das sich aus dem Alemannischen entwickelt hat.
Im Westen an der Grenze zu Frankreich wird Französisch gesprochen. Vier Kantone sind einsprachig. Die Sprachgrenze verläuft durch die Kantone Bern, Freiburg und Wallis, die zweisprachig sind. Im Volksmund oder Dorfleben wird diese Grenze als Röstigraben bezeichnet.
Schliesslich gibt es noch die italienischsprachige Schweiz im Süden, die den Kanton Tessin und einige Täler in Graubünden umfasst. Nur noch 0,5 Prozent laut Bundesamt für Statistik (BfS) der Bevölkerung geben Rätoromanisch als erste Sprache an.
Diese leben in einigen Bereichen im Kanton Graubünden, wo Rätoromanisch auch noch Amtssprache ist. Mit dem Verschwinden des traditionellen Dorflebens ist jedoch auch die Sprache im Begriff zu verschwinden.
Dorfleben: Die religiösen Grenzen der Schweiz
In früheren Zeiten gab es eine relativ klare Trennung zwischen römisch-katholischen und evangelisch-reformierten Kantonen.
Allerdings haben sich diese Grenze durch Umzüge und den fortschreitenden Bedeutungsverlust der organisierten Religionen abgeschwächt.
Der Katholizismus dominiert heute noch in der Zentralschweiz, in Teilen der Romandie und im Tessin. Die Protestanten sind dagegen vor allem im Nordosten, im Osten und in Teilen des Westens stärker vertreten.
Vor allem in Grossstädten wie Zürich haben beide christliche Religionen keine Mehrheit mehr.