Dorfleben: Zehn Gründe, warum es sich im Dorf besser lebt
Studien zufolge möchten 72 Prozent der Schweizer auf dem Land leben. Das ist kein Wunder, denn es gibt viele Gründe, warum das Dorfleben wieder gefragt ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Frische Luft und viel Platz sind für viele die Hauptattraktion auf dem Land.
- Immer mehr Menschen wünschen sich den Zusammenhalt einer Dorfgemeinschaft.
Über viele Jahre kannte die Binnenmigration in der Schweiz nur eine Richtung: raus aus den Dörfern und rein in die Grossstädte und Agglomerationen. Doch seit einiger Zeit ist eine Trendwende zu beobachten, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wurde.
Immer mehr Menschen träumen vom Dorfleben. Hier sind zehn Gründe, warum es auf dem Land doch eigentlich schöner ist als in der Stadt.
Viel Platz
Weitläufige Wiesen, auf denen die Kinder herumtoben und Ball spielen können. Ein grosser Garten für den eigenen Gemüseanbau oder Feldwege zum ungestörten Joggen oder Inline-Skaten: Auf dem Land gibt es viel Platz für alle.
Frische Luft
Die Schweizer Alpenluft und das gesunde Reizklima locken seit Jahrhunderten gestresste Städter an, die wieder durchatmen wollen.
Wie schön, wenn es diese frische Luft ganz ohne Feinstaub durch den Grossstadtverkehr täglich gleich vor der Haustür gibt! Da nimmt man auch gerne mal die weniger reizvollen Aromen der Landwirtschaft in Kauf.
Wenig Verkehr
Kinder, die unbesorgt vor dem Haus auf der Strasse spielen oder mit dem Fahrrad zur Schule fahren können. Auf dem Land ist dies noch möglich, denn der Verkehr hält sich stark in Grenzen.
Natur pur
Laut Klischee glauben manche Stadtkinder tatsächlich, dass Kühe lila sind. Dies mag überzogen sein, doch tatsächlich kommen Kinder und Erwachsene nur auf dem Dorf wirklich mit der Natur in Berührung. Ob Kühe und Schafe auf den Wiesen oder Hühner, die sich vom benachbarten Bauernhof auf die Strasse verirren.
Ruhe und ein besserer Schlaf
Das Dorfleben sorgt für besseren Schlaf – nicht nur, weil früh die Bürgersteige hochgeklappt werden. Studien haben gezeigt, dass Menschen auf dem Land besser und tiefer schlafen.
Ohne Verkehrslärm und künstliche Beleuchtung sind die Nächte ruhiger und vor allem dunkler.
Frühere Selbstständigkeit der Jugend
In der Grossstadt werden Kinder gerne im Elterntaxi zur Schule gebracht, weil die Eltern (oft mit Recht) Angst haben. Auf dem Land legen die Kinder auch längere Strecken alleine zurück. Das Ergebnis? Sie werden früher selbstständig und wissen sich besser selbst zu helfen.
Günstigere Mieten
In der Grossstadt reicht das Geld gerade mal für eine kleine Zweizimmerwohnung? Auf dem Dorf gibt es dafür ein ganzes Haus mit Garten. Nicht nur Familien mit Kindern wissen die günstigen Mieten und Kaufpreise zu schätzen. Auch erwachsene Paare freuen sich über mehr Wohnraum für ein Arbeitszimmer, ein Atelier oder eine Werkstatt.
Regionale Lebensmittel
Im Supermarkt teure Bio-Äpfel aus Übersee kaufen? Das braucht auf dem Land niemand. Da wachsen die Äpfel am eigenen Baum.
Das Dorfleben ist seither vom Tauschhandel geprägt. Der eine verteilt die in diesem Jahr üppige Apfelernte, der zweite die Erdbeeren vom eigenen Feld. Und der Dritte die Eier der fleissig legenden Hühner.
Kein FOMO
Heute Abend Kino, Theater oder doch das neue, bei Instagram angepriesene Restaurant ausprobieren? In der Grossstadt artet die Freizeit oft in Stress aus. Nicht so auf dem Land: Hier freuen sich die Jugendlichen schon die ganze Woche auf die kleine Dorfdisco, während die Älteren beim Kartenspiel entspannen. FOMO (Fear of Missing Out) war gestern – und der gestresste Mensch kommt endlich zur Ruhe.
Echte Gemeinschaft im Dorfleben
Der letzte Punkt ist für immer mehr Menschen der wichtigste Grund: das klassische Dorfleben. Früher nervte es, wenn jeder jeden kannte.
Doch nach Jahren in der Anonymität der Grossstadt wird dies wieder zu schätzen gewusst. Schliesslich bedeutet es auch, dass alle aufeinander acht geben und sich kümmern.