Innovation: Was steckt hinter dem Hype um das Metaverse?

Marcel Winter
Marcel Winter

Bern,

Das Metaverse gilt als nächste ganz grosse Innovation im Bereich Technologie und Internet. Doch so neu ist die Idee einer künstlichen virtuellen Welt nicht.

Innovation
Das Metaverse gilt als Innovation. - Pexels

Das Wichtigste in Kürze

  • Der Begriff des Metaversums tauchte bereits 1992 erstmals in einem Buch auf.
  • Zuletzt trieb Mark Zuckerberg den Hype mit dem neuen Konzernnamen Meta wieder an.

Als Metaverse (zu Deutsch: Metaversum) wird eine künstliche Welt bezeichnet, in die Menschen auf verschiedene Weise abtauchen können.

Eine echte Innovation ist dies nicht, denn im Prinzip lässt sich sogar ein gut geschriebenes Buch als Metaverse bezeichnen: Auch hier tauchen Leserinnen und Leser bei der Lektüre ganz in eine andere Welt ein.

Von «Snow Crash» bis «Second Life»

Den Begriff Metaverse schuf der amerikanische Erfolgsautor Neal Stephenson 1992 in seinem Sci-Fi-Bestseller «Snow Crash».

Figuren fliehen aus einem dystopischen Los Angeles immer wieder in die Metaverse genannte virtuelle Realität. Hier sind alle nur noch als Avatare unterwegs.

Kennen Sie das Spiel «Second Life»?

In der Realität gab es in jenen Anfangszeiten des Internets nur textbasierte Rollenspiele, die einiges an Fantasie und Kreativität erforderten.

Doch schon bald kamen die ersten virtuellen Rollenspiele (MMORPGs) hinzu und 2003 eröffnete mit «Second Life» das erste echte Metaverse: Eine fiktive Welt, in der Menschen in Form von Avataren unterwegs waren und kommunizierten.

Innovation: Die moderne virtuelle Realität

«Second Life» und ähnliche frühe Varianten des Metaverse beruhten auf einer nur teilweise möglichen Immersion: Menschen sassen dabei noch immer mit Headseats vor dem Computer und konnten die Realität nicht ganz ausblenden. Dazu brauchte es eine weitere Innovation: die Virtual-Reality-Brille.

VR-Brillen machen es nun möglich, Körper und Geist einen Aufenthalt in der fiktiven Welt vorzugaukeln. Dies reicht von Spaziergängen in fremder Umgebung bis zur Berührung anderer Menschen über die jeweiligen Avatare.

plattform horizon
Innovation: Virtual-Reality Headset. (Symbolbild) - Keystone

Facebook-Erfinder und CEO Mark Zuckerberg brachte das Metaverse medienwirksam in die Öffentlichkeit, als er sein Unternehmen in Meta umbenannte.

Sein Ziel ist es, die Menschen nicht mehr nur durch seine Social-Media-Plattformen wie Facebook und Instagram zu fesseln. Vielmehr sollen sie ganz in ein fiktives Metaversum eintauchen.

Als Vordenker dieses modernen Metaverse gilt der Autor Matthew Ball, der zahlreiche Essays zu diesem Thema veröffentlichte.

Das Metaverse am Beispiel Roblox

Schon jetzt ist es möglich, in virtuellen Welten zu spielen und einzukaufen. Letzteres wird durch Kryptowährungen ermöglicht, eine nicht ganz unumstrittene Innovation.

Menschen decken sich mit Bitcoins oder einer anderen Kryptowährung ein und tauchen mittels VR-Brille in ein aktuelles Metaversum. Bestes Beispiel ist aktuell die Gaming-Plattform Roblox.

Auf Roblox sind vor allem Kinder und Jugendliche unterwegs, die hier ihre eigenen Spielwelten bauen können.

Roblox
Roblox zählt monatlich über 100 Millionen Nutzer. - Roblox

Bezahlt wird mit der eigenen Cyberwährung Robux. Diese konnte zunächst genutzt werden, um beispielsweise Kleidung und Accessoires für die Avatare zu kaufen.

Mittlerweile haben sich auch reale Unternehmen wie Nike mit seinem Nikeland eingeklinkt: Gamer können hier Nike-Kleidung und Nike-Schuhe in der virtuellen Realität ausprobieren und mit Krypto bezahlen.

Nicht nur virtuell, sondern sie können sich die Kleidung und Schuhe auch in der echten Welt zuschicken lassen.

Virtual Reality in der Schweiz

Virtual Reality ist auch in der Schweiz ein grosses Thema. Eine immer beliebtere Innovation sind virtuelle Trainingsplattformen, mit deren Hilfe beispielsweise die Feuerwehr und Ersthelfer Gefahreneinsätze trainieren können. Das Kinderspital Luzern setzt auf VR-Brillen, um Kinder während Behandlungen abzulenken.

Die Schweizer Versicherungsgesellschaft Helvetia ist sogar schon einen Schritt weiter gegangen: Sie hat ein virtuelles Büro im Metaverse eröffnet, in dem Kunden mit Mitarbeitern sprechen können.

Doch das dürfte erst der Anfang sein. Bleibt abzuwarten, was die Zukunft bringt.

Kommentare

User #1096 (nicht angemeldet)

Nein danke, ich bleibe in der realen Welt.

R-Truth

Minecraft hat auch ne absolut grottige Grafik und trotzdem hats gefühlt jeder schonmal gespielt.

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