Weiterbildung: Diese Jobs sind 2024 gefragt
Der Fachkräftemangel hält auch 2024 an. Es entstehen ständig neue Berufsbilder, für die in der Schweiz dringend Personal gesucht wird. Weiterbildung als Lösung?
Das Wichtigste in Kürze
- Der Fachkräftemangel in der Schweiz erreichte 2023 einen neuen Höchststand.
- Besonders gefragt sind Jobs im MINT-Bereich, vor allem in der IT.
Der Schweizer Arbeitsmarkt ist ausgesprochen robust. 2023 erreichte das Land einen Tiefstand von zwei Prozent bei der Arbeitslosenquote. Damit war mehr oder weniger Vollbeschäftigung erreicht.
Allerdings hat diese erfreuliche Entwicklung eine Schattenseite: Der Fachkräftemangel in der Schweiz war noch nie so gross wie jetzt. Laut dem Stellenmarkt-Monitor der Universität Zürich erreichte der Index einen neuen Höchststand von 155.
Zum Vergleich: Der bisherige Höchststand lag bei 128 im Vor-Corona-Jahr 2019 und sank bis 2021 auf 92.
Gefragte Jobs im MINT-Bereich
Nach wie vor heiss begehrt sind Fachkräfte im MINT-Bereich, also Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Trotz aller Bemühungen, das Interesse junger Menschen daran zu wecken, fehlt es an den Nachwuchskräften in Ausbildung und Studium. Zugleich entwickeln sich gerade diese Branchen stark weiter und schaffen immer neue Jobs.
Am deutlichsten ist die Diskrepanz in der Informatik. Hier hatte sich die Lage zuletzt entspannt, da viele IT-Firmen nach Wachstumsjahren im grossen Stil Personal entlassen hat.
Diese Fachkräfte konnten im allgemeinen leicht neue Stellen finden und den Fachkräftemangel reduzieren. Dennoch gibt es hier nach wie vor viele offene Stellen für IT-Administratoren, Entwickler und Analysten.
Weiterbildung: Neue gefragte Jobs in der IT
Dazu erlebt die IT aktuell wieder einmal einen enormen Entwicklungsschub. Stichpunkt Künstliche Intelligenz. Ohne Weiterbildung der vorhandenen Fachkräfte wird es hier nicht gehen.
Gesucht werden unter anderem Expertinnen und Experten für Machine Learning, Big Data Engineers und Datenwissenschaftler. Sie alle müssen die gerade noch am Anfang stehenden KI-Systeme mit Daten füttern und trainieren.
Auch in der Technik, dem T des MINT-Sektors, werden Fachkräfte weiterhin händeringend gesucht. Die Schweizer Industrie erlebte seit dem Ende der Pandemie einen enormen Nachfrageboom, den sie kaum decken kann.
Gefragte Jobs gibt es im Maschinenbau, in der Elektro- und in der Metallbranche – und zwar über alle Ausbildungsstände hinweg.
Weiterbildung: Fachkräftemangel in Gesundheit und Pflege
Natürlich kann und will nicht jeder im Bereich MINT arbeiten. Wer lieber mit Menschen zu tun hat, findet im Gesundheitswesen zahlreiche gefragte Jobs, für die händeringend Personal gesucht wird.
Laut einer «PwC Switzerland» zufolge fehlen aktuell etwa 13'500 Pflegekräfte und Ärzte in der Schweiz. Bis 2030 soll sich dieser Mangel mehr als verdoppeln: Dann fehlen rund 32'500 Fachkräfte.
Die Gründe sind vielfältig: Zum einen wächst die Schweizer Bevölkerung allgemein und wird dabei immer älter. Ältere Menschen erfordern mehr gesundheitliche Betreuung und Pflege. Zugleich gingen durch die Pandemie viele Fachkräfte verloren, die aus Erschöpfung ausgeschieden sind.
Neben klassischen Berufsbildern wie Fachärztinnen und -ärzten und Pflegepersonal steigt auch der Bedarf an anderen Fachkräften im Gesundheitswesen.
So fehlen laut «ZHAW» (Züricher Hochschule für Angewandte Wissenschaften) Tausende Hebammen, Ergotherapeuten und Physiotherapeuten. Immerhin ist hier auch die Nachfrage durch junge Menschen hoch, die sich in diesen Berufen ausbilden lassen. Oft wird hier auch eine Weiterbildung absolviert.
Weiterbildung: Fachkräftemangel in der gesamten Schweiz ein Problem
Die Deutschschweiz ist vom Fachkräftemangel besonders betroffen: Hier wurde ein Anstieg um 28 Prozent verzeichnet. Doch auch die lateinische Schweiz kämpft mit dem Problem und einem Anstieg um 14 Prozent. Hier werden jedoch weniger neue offene Stellen verzeichnet.
Kurzum: 2024 gibt es branchen- und kanten-übergreifend zahlreiche gefragte Jobs. Dies reicht von der IT und Technik bis zur Pflege, der Gastronomie und handwerklichen Berufen. Goldene Zeiten für alle, die sich beruflich umorientieren wollen.