Tierschutz: Diese Arten gibt es
Tierschutz setzt sich aus zahlreichen Faktoren zusammen, wobei Haustiere und Nutztiere im gleichen Mass im Fokus stehen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Schweiz gehört beim Tierschutz zu den führenden Ländern.
- Tierfreunde können sich auf unterschiedliche Weise engagieren.
Als Tierschutz wird zunächst einmal alles definiert, was das Leben und Wohlbefinden von Tieren schützt und fördert. Die Schweiz hat den Tierschutz schon vor Jahren auf besonders weitreichende Weise im Gesetz verankert. Dies führt dazu, dass das Land im jährlichen Ranking der britischen Organisation World Animal Protection stets einen der Spitzenplätze belegt.
In der Welttierschutzliste von 50 Ländern, die für ihr tierschutzpolitisches Engagement bekannt sind, steht die Schweiz relativ gut da. Neben Österreich, Grossbritannien, Schweden, Dänemark und den Niederlanden ist sie das einzige Land, das in der Gesamtwertung ein B erhält. Das bedeutet, dass hier die Bedingungen für den Tierschutz besonders gut sind.
Tierleid verhindern als wichtiger Aspekt des Tierschutzes
Zu den wichtigsten Aspekten des Tierschutzes gehören die Verhinderung von Leid und Schmerzen und von überflüssigen Tötungen. Tierleid ist vor allem in der modernen Massentierhaltung von Nutztieren ein grosses Thema. Laut Tierschützern werden die Tiere von Produzenten lediglich als Produkt behandelt.
Die Zahl der geschlachteten Tiere und der Fleischverbrauch sind in der Schweiz von 2012 bis 2021 stark gestiegen. Nach einem Höchststand im Jahr 2022 sanken beide Werte laut Swissveg 2023 erstmals wieder. Nicht zuletzt haben Kampagnen für den Tierschutz dazu beigetragen, dass immer mehr Menschen ihren Fleischkonsum überdenken.
Auch hat dieses Engagement dafür gesorgt, dass sich die Bedingungen in der Massentierhaltung allmählich verbesserten. So lebten laut Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) im Jahr 2010 nur knapp 46 Prozent der Tiere in einem besonders tierfreundlichen Stall.
Demgegenüber waren es 2020 schon 62 Prozent. Allerdings bedeutet dies im Umkehrschluss auch, dass noch immer mehr als jedes dritte Tier in der Massentierhaltung leidet.
Proteste gegen Tierversuche
Ein weiteres grosses Feld für den Tierschutz sind die zunehmend umstrittenen Tierversuche. Bei diesen werden Tiere speziell eingesetzt, um an ihnen Medikamente oder Kosmetika zu testen.
Dabei müssen die Tiere oft extrem leiden und viele sterben im Laufe der Tierversuche. Tierschützer argumentieren dazu, dass sich die Versuchsergebnisse ohnehin nicht direkt auf den Menschen übertragen lassen.
Nachdem die Zahl der Tierversuche in der Schweiz über einige Jahre hinweg gesunken war, ist sie 2022 erstmals wieder gestiegen. Insgesamt wurden laut dem BLV 585'991 Versuchstiere eingesetzt. Darunter sind es 27'030 Tiere bei sogenannten schwer belastenden Tierversuchen (Schweregrad 3).
Hierunter fallen Tiere, die starken Schmerzen, länger anhaltenden Leiden, schweren Ängsten oder einer schweren Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens ausgesetzt sind. Es handelt sich um mittelgradige Belastungen, die mittel- bis langfristig andauern.
Auch hier haben Tierschutz-Kampagnen dafür gesorgt, dass immer mehr Menschen zumindest bei Kosmetika und Pflegeprodukten auf den Tierschutz achten. Dazu können sie Label wählen, die versichern, dass bei der Entwicklung der Produkte auf Tierversuche verzichtet wurde.
Tierschutz: Tierleid für die menschliche Unterhaltung
Seit Jahren engagieren sich Tierliebhaber gegen bestimmte menschliche Aktivitäten, bei denen Tiere leiden müssen. Ein Beispiel dafür sind Tierkämpfe, bei denen besonders aggressiv gezüchtete Tiere, zum Beispiel Kampfhunde oder Kampfhähne, aufeinander losgelassen werden.
Auch der im südwestlichen Europa beliebte Stierkampf ist zunehmend in die Kritik geraten. Dort, wo er nicht verboten ist, nehmen die Zuschauerzahlen seit Jahren ab.
In einem Spannungsfeld zwischen Naturschutz und Tierschutz bewegt sich die Jagd. Jäger argumentieren, dass der Bestand der Wildtiere reguliert werden muss, um ein natürliches Gleichgewicht zu gewährleisten.
Allerdings wurde bereits 1974 im Kanton Genf ein allgemeines Jagdverbot auf Säugetiere und Vögel verabschiedet – mit positiven Ergebnissen. Die Biodiversität hat seitdem nur noch zugenommen.
Tierschützer engagieren sich dazu für ein Verbot von Jagdformen. Dazu zählen die Treibjagd, bei der die Wildtiere unnötig leiden müssen. Dabei werden sie von menschlichen Treibern und/oder Jagdhunden gejagt und gehetzt. In Grossbritannien wurde die traditionelle Jagd mit Hunden 2005 zumindest in England und Wales verboten.