Donald Trump: Deshalb schiessen seine Umfragewerte in die Höhe
Die Umfragewerte von Donald Trump bei den Republikanern schiessen in die Höhe – trotz Anklage! Ein Experte ordnet die neusten Ereignisse ein.
Das Wichtigste in Kürze
- Donald Trump erfreut sich trotz Anklage grosser Beliebtheit bei den Republikanern.
- US-Experte: Seine Anhänger sehen ihn vom Staat angegriffen und wollen ihn unterstützen.
- Ron DeSantis bleibt für ihn im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur aber gefährlich.
Donald Trump sitzt auf der Anklagebank – seinen Umfragewerten innerhalb der republikanischen Partei scheint das aber nicht zu schaden. Im Gegenteil.
Fast die Hälfte der Republikaner will Trump stand heute als Präsidentschaftskandidaten. Trotz Anklage hat sich sein Vorsprung gegenüber Ron DeSantis sogar verdoppelt.
Ist Trump im Rennen um die Präsidentschaftskandidatur überhaupt noch zu schlagen? Politologe Jonathan Slapin erklärt gegenüber Nau.ch, es sei zwar noch «viel zu früh im Wahlkampf, um zu sagen, was passieren wird».
Aber: «Ron DeSantis bleibt für Trump besonders gefährlich.»
Trump das Original – DeSantis im Vergleich «blasse Kopie»
Das meint auch Thomas Greven, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Nordamerika-Studienprogramm der Universität Bonn (D): «Er verspricht eine ähnliche Politik, aber weniger Drama und Skandale. Allerdings buhlen beide um die gleichen Wählerinnen und Wähler.»
Dabei könne der Personenkult um Trump, der durch die Anklage «befeuert» wird, dem Ex-Präsidenten «möglicherweise einen Vorteil verschaffen». Greven hält fest: «Er ist halt das Original, immer im Zentrum der Aufmerksamkeit, DeSantis dagegen eine vergleichsweise blasse Kopie.»
Slapin hält es aber noch immer für möglich, dass sich die Republikaner auf eine Alternative einigen. «Dann kann Trump besiegt werden – aber eine Garantie gibt es nicht», hält er fest.
Anhänger sehen Donald Trump als vom Staat angegriffen
Dass die Umfragewerte des Ex-Präsidenten aktuell in die Höhe schiessen, erklärt Slapin sich folgendermassen: «Die republikanischen Vorwahlwähler sehen das Gerichtsverfahren als parteipolitischen Angriff auf einen der ihren.»
Sie würden sich auf die Seite von Donald Trump stellen, weil er ihrer Meinung nach vom Establishment angegriffen wird.
Das sei auch der Grund, weshalb Leute an Trumps Spendenkonto für Anwaltskosten einen Beitrag leisten: «Sie sehen Trump als vom Staat angegriffen an und wollen ihn unterstützen», so Slapin. Man dürfe aber nicht vergessen, dass die Anzahl Menschen, die Geld spendet, relativ klein ist.
Das lässt sich trotzdem sehen: Vor einigen Tagen meldete Trump, dass bereits vier Millionen Dollar an Spenden eingegangen seien.
Auch Greven sagt: «Trump kann die Basis der Republikaner damit mobilisieren, dass er sich als Opfer einer politisch motivierten ‹Hexenjagd› gibt.» Das zwinge selbst seine Gegenkandidaten und deren Unterstützer dazu, sich zu ihm zu bekennen, oder jedenfalls zu schweigen.
«Trump hat erfolgreich einen Personenkult aufgebaut. Hinzu kommt parteipolitische Loyalität», so Greven. Dass aber Menschen, «die angesichts ihrer Werte von Trump abgestossen sein müssten», ihn wählen und Geld spenden, bleibe ein Rätsel.
Ob die Unterstützung für Donald Trump innerhalb seiner Partei anhält, wird sich zeigen. Slapin betont jedoch: «Obwohl seine Umfragewerte unter republikanischen Vorwählern steigen, werden einige Unterstützerinnen müde, ihn zu verteidigen.»
Politikwissenschaftliche Forschung habe gezeigt: Skandale und Gerichtsverfahren seien im Allgemeinen nicht gut für die politische Karriere eines Kandidaten und nutzen Politikerinnen nicht.