Donald Trump: Die 10 grössten Twitter-Eskapaden als Präsident
Donald Trump polarisiert wie kaum jemand anderes mit Aussagen auf Twitter. Nau.ch schaut kurz vor den Wahlen auf einige seiner Tweets als Präsident zurück.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor rund vier Jahren wurde Donald Trump zum Präsidenten gewählt.
- In seiner Amtszeit hat er immer wieder mit Twitter-Eskapaden polarisiert.
- Nau.ch präsentiert eine Auswahl seiner kontroversen Tweets.
Am 3. November wird das US-Stimmvolk entscheiden, ob Donald Trump eine zweite Amtszeit als Präsident erhält. Bevor diese Entscheidung fällt, lohnt sich ein Blick zurück auf seine knapp ersten vier Jahre im Amt.
Eines der Merkmale, das die Präsidentschaft des 74-Jährigen bisher geprägt hat, sind seine Tweets. Der Republikaner benutzt den Kurznachrichtendienst täglich – und polarisiert damit wie kaum jemand anderes. Nau.ch präsentiert die Top 10 seiner Twitter-Eskapaden.
Donald Trump fordert «Fake News Trophäe»
Seit Beginn seiner Amtszeit nennt Trump Zeitungen wie «The Washington Post» oder «The New York Times» «Fake News». Das gilt auch für den Sender «CNN». Im November 2017 schlug er auf Twitter sogar vor, eine «Fake News Trophäe» zu verleihen. Und zwar für jene, deren «politische Berichterstattung über euren Lieblingspräsidenten (ich) am unehrlichsten und korruptesten» sei.
Nur wenige Monate zuvor teilte er auf Twitter ein photogeshopptes Video eines Wrestling-Events. Auf diesem ist Trump zu sehen, wie er auf jemanden einschlägt, bei dem der Kopf durch das «CNN»-Logo ersetzt ist.
#FraudNewsCNN #FNN pic.twitter.com/WYUnHjjUjg
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) July 2, 2017
Person des Jahres 2017
Im November 2017 behauptete Donald Trump in einem Tweet, das «Time Magazine» habe ihn angerufen. Um zu sagen, dass er «wahrscheinlich» zur Person des Jahres gekürt werde. Dafür müsste er sich dem Magazin für ein Interview und ein Fotoshooting zur Verfügung stellen. Darauf habe Trump gesagt: «Wahrscheinlich ist nicht gut genug, weshalb ich abgelehnt habe.»
«Habe den grösseren Nuklearknopf»
Im Januar 2018 bezog sich Donald Trump auf eine Aussage von Nordkoreas Machthaber Kim Jong Un. Dieser habe jederzeit einen «Nuklearknopf» auf seinem Arbeitsplatz. Trumps Reaktion: «Bitte informiert ihn, dass ich einen viel grösseren und mächtigeren Nuklearknopf habe. Und meiner funktioniert!»
Das sollte nicht die einzige Drohung an einen Machthaber einer anderen Nation bleiben. So drohte er etwa im Juli 2018 dem iranischen Präsidenten: Mit «Konsequenzen, die nur wenige bisher in der Geschichte erlebt haben»,
«Sehr stabiles Genie»
«Geistige Stabilität» und «wirklich klug zu sein» bezeichnete Donald Trump Anfang 2018 als seine «zwei grössten Stärken». Im gleichen Tweet schrieb er dann, dass er sich «nicht als klug, sondern als Genie» bezeichnen würde. «Als ein sehr stabiles Genie».
Behauptungen zu Bin Laden
Dieses «Genie» stellte er im November 2018 zur Schau: Als er behauptete, die USA hätten Osama Bin Laden viel früher erwischen können. Dieser wurde 2011 unter der Präsidentschaft Barack Obamas erschossen. Trump habe in seinem 2000 erschienenen Buch «The America We Deserve» auf die Gefahr Bin Ladens hingewiesen. Doch damals galt dieser bereits als einer der gefährlichsten Terroristen der Welt.
Wo ist bloss die globale Erwärmung geblieben?
Donald Trump macht keinen Hehl daraus, dass er nicht an die Klimaerwärmung glaubt. Während einer Kälteperiode Ende November 2018 schrieb er auf Twitter dementsprechend: «Ein brutale und lange Kaltfront könnte ALLE REKORDE brechen – wo ist bloss die globale Erwärmung belieben?» Es ist auch einer der vielen Tweets, in denen er nur so mit Grossbuchstaben um sich wirft.
Rassistische Äusserungen gegenüber demokratischen Kongressabgeordneten
Zu der Zeit als Robert Mueller dem Kongress seinen Bericht zur sogenannten Russland-Affäre vorstellen sollte, lenkte Trump auf Twitter ab. Unter anderem griff er die demokratischen Kongressfrauen Alexandria Ocasio-Cortez, Ilhan Omar, Rashida Tlaib und Ayanna Pressley an. Wegen ihres Migrationshintergrundes: «Warum gehen sie nicht zurück und helfen die kaputten und von Kriminalität übersäten Orte zu verbessern, aus denen sie herkamen.»
«Wenn Plünderungen beginnen, wird geschossen.»
Ende Mai 2020 kam es wegen des Todes von George Floyd in Minneapolis zu Protesten gegen Rassismus und Polizeigewalt. Dabei gab es Ausschreitungen. In einem Tweet drohte Donald Trump mit Schüssen: «Wenn Plünderungen beginnen, wird geschossen.»
Coronavirus
In Bezug zu Donald Trump und dem Coronavirus gibt es viele Kontroversen. Unter anderem redete er die Gefahr durch das Virus immer wieder klein oder bezeichnet es immer wieder als «Chinavirus». Auch mit Falschaussagen trumpfte der 74-Jährige regelmässig auf.
Das änderte sich auch durch seine eigene Corona-Infektion nicht. Nachdem er wieder gesund geworden ist, schrieb er auf Twitter, dass er nun gegen das Coronavirus immun sei. Dabei gibt es weltweit mehrere Beispiele von Personen mit einer Zweitinfektion.
Trump ruft zu doppelter Stimmabgabe auf
Diesen September wandte sich der Präsident auf Twitter an die Stimmbürger im Bundesstaat North Carolina. Der Präsident ermunterte Briefwähler, sich am Tag der Abstimmung trotzdem ins Wahllokal zu begeben: Um sich der korrekten Zählung der eigenen Stimme zu versichern.
Im Problemfall sollten die Bürger dann vor Ort nochmals abstimmen, damit keine Stimme verloren gehe, schrieb er. Dies kann als Ermunterung zur doppelten Stimmabgabe verstanden werden, was wiederum illegal wäre.