Donald Trump: Hat bei Zöllen offenbar Rechenfehler gemacht
Die Zollpolitik von Donald Trump basiert auf einer simplen Formel. Experten decken nun jedoch gravierende Fehler auf. War hier KI im Spiel?

Donald Trump hat erneut für Schlagzeilen gesorgt: Seine Regierung rechtfertigt neue Strafzölle mit einer mathematischen Formel. Doch Experten stufen diese nun als fehlerhaft ein.
Die Berechnung soll angeblich die Zollbelastung amerikanischer Waren durch Handelspartner wie die EU abbilden. Doch die zugrunde liegenden Annahmen sind falsch, wie die «Zeit» berichtet.
Donald Trump und seine fehlerhafte Formel
Die Formel basiert auf dem sogenannten Handelsbilanzdefizit. Im Fall der EU teilte die US-Regierung das Defizit von 235 Milliarden Dollar durch den Importwert von 605 Milliarden Dollar.

Das Ergebnis: ein fiktiver Zollsatz von 39 Prozent. Trump halbierte diesen Wert und erhob Gegenzölle von 20 Prozent.
Doch das Problem: Die Berechnung fusst offenbar auf falschen Annahmen, wie «T-Online» berichtet.
Fehlerhafte Annahmen zur Preisweitergabe
Ein zentraler Fehler liegt im sogenannten Preisweitergabe-Effekt. Die Administration von Donald Trump nahm an, dass die Zölle nur zu einem Preisaufschlag von 25 Prozent führen würden.
Konkret heisst das: Ein Dollar Zoll führe zu 0,25 Dollar höheren Preisen in den USA. Somit geht die US-Regierung davon aus, dass der Zollaufschlag die amerikanischen Konsumenten nicht allzu stark treffen würde, berichtet «T-Online».
Tatsächlich zeigen Studien, dass Unternehmen die Kosten fast vollständig an Konsumenten weitergeben. Daher ist eher ein Anstieg um bis zu 95 Prozent realistisch, wie Harvard-Ökonom Alberto Cavallo in einer Analyse darlegte.
KI im Spiel?
Noch brisanter ist der Verdacht, dass eine generative KI wie ChatGPT bei der Formelerstellung beteiligt war. Laut Berichten von «The Verge» liefern Chatbots ähnliche Gleichungen auf Anfrage.

Der Journalist James Surowiecki vermutet, dass die Formel direkt aus KI-Tools stammen könnte, da sie auffällig simpel ist. Gleichzeitig ignoriert sie aber grundlegende wirtschaftliche Faktoren.
Konsequenzen für Handel und Verbraucher
Die Auswirkungen der fehlerhaften Berechnung sind erheblich. Experten warnen vor Verzerrungen im internationalen Handel und höheren Kosten für amerikanische Verbraucher.
Laut «Tagesschau» liegt der durchschnittliche EU-Zollsatz auf US-Waren bei nur 2,7 Prozent – weit entfernt von den behaupteten 39 Prozent. Die Mehrwertsteuer in Europa, die Trump ebenfalls kritisierte, ist kein Zoll und wird auch auf EU-Produkte erhoben.
Die Diskussion um Trumps Zollpolitik zeigt einmal mehr die Risiken vereinfachter Formeln in komplexen wirtschaftlichen Entscheidungen. Ob KI tatsächlich involviert war, bleibt unklar.
Proteste in den USA
Die Fehler sind offensichtlich und könnten den USA teuer zu stehen kommen. Schon jetzt formiert sich daher ein breiter Protest in den USA – unter anderem wegen der Zollpolitik.
In allen US-Bundesstaaten werden um die 1300 Protestveranstaltungen erwartet, wie «Tagesschau» berichtet.