Elon Musk: US-Demokraten sind die Partei des Hasses
Tesla-Chef und frischer Eigentümer der Online-Plattform Twitter Elon Musk fällt in jüngster Zeit zunehmend durch rechtsgerichtete politische Ansichten auf.
Das Wichtigste in Kürze
- Für Elon Musk sind die US-Demokraten die «Partei des Hasses» geworden.
- Zustimmung erhält er von Lauren Boebert, einer Anhängerin von Ex-Präsident Trump.
- Die Twitter-Aktie befindet sich seit den letzten Tagen auf einer Talfahrt.
Tech-Milliardär Elon Musk offenbart immer mehr Ansichten, die ihn mit dem rechten politischen Spektrum in den USA in Einklang bringen. So schrieb er am Mittwoch bei Twitter, die US-Demokraten seien zur «Partei der Spaltung und des Hasses geworden». Deshalb werde er künftig für die Republikaner stimmen.
Auch wetterte der 50-jährige Chef des Elektroauto-Herstellers Tesla gegen die Elite-Uni Yale. Er bezeichnet sie als «Epizentrum des geistigen Woke-Virus, das versucht, die Zivilisation zu zerstören». Über die «Woke»-Kultur zu schimpfen, welche sich gegen Diskriminierung einsetzt, gehört zum Repertoire der Erzkonservativen in Amerika.
«Willkommen auf der richtigen Seite, Elon»
So bekam Musk umgehend Applaus für seine Äusserungen von der rechten Abgeordneten Lauren Boebert. Sie ist eine Anhängerin von Ex-Präsident Donald Trump und Verfechterin extrem lockerer Waffengesetze. Boebert steht gegen Corona-Schutzmassnahmen, Abtreibungen, homosexuelle Ehen und die Umstellung auf erneuerbare Energie ein. «Willkommen auf der richtigen Seite, Elon», schrieb sie bei Twitter.
Früher habe er für die Demokraten gestimmt, «weil sie (grösstenteils) die Partei der Güte» gewesen seien, erklärte Musk. Aus Sicht vieler politischer Beobachter trägt die Rhetorik von Trump zur Spaltung der US-Gesellschaft bei.
Musk schrieb auch, dass nun mit einer «Kampagne schmutziger Tricks» gegen ihn zu rechnen sei. Er suggerierte, dass diese mit seinen politischen Äusserungen zusammenhänge. Tatsächlich gibt es schon seit einiger Zeit Medienberichte, wonach die US-Börsenaufsicht SEC Ermittlungen zu Musks aktuellem Übernahmeversuch bei Twitter anstellt.
Twitter-Aktie auf Talfahrt
Unter anderem gab er bei seinen Aktienkäufen das Erreichen der Beteiligungsmarke von fünf Prozent elf Tage später als vorgeschrieben bekannt. Das sparte Musk Geld: Durch den Regelverstoss konnte er in den elf Tagen Aktien günstiger kaufen. Denn als sein Einstieg bei Twitter öffentlich wurde, sprang sofort der Kurs hoch.
Musk einigte sich mit dem Twitter-Verwaltungsrat auf die Übernahme des Online-Dienstes für rund 44 Milliarden Dollar. In den vergangenen Tagen allerdings warf er Twitter vor, falsche Angaben zur Zahl von Fake- und Bot-Accounts zu machen. Das schickte die Twitter-Aktie auf Talfahrt. Unklar blieb, ob Musk versuchen wird, den Preis zu drücken oder den Boden für einen Ausstieg auf dem Deal bereitet.