Hackerangriff: Trump widerspricht Pompeo und nimmt Russland in Schutz
US-Präsident Donald Trump spielt den Hackerangriff auf die USA herunter und vermutet China statt Russland dahinter.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Donald Trump könnte auch China hinter dem Hackerangriff auf die USA stecken.
- Ausserdem sei das Ausmass auch viel kleiner, als in den Medien berichtet wurde.
Der amtierende US-Präsident Donald Trump sieht anders als sein Aussenminister Mike Pompeo nicht unbedingt Russland hinter der gross angelegten Cyberattacke auf amerikanische Regierungseinrichtungen - sondern womöglich China.
Es werde immer gleich Russland verdächtigt, wenn etwas passiere, schrieb Trump am Samstag auf Twitter, nachdem er tagelang öffentlich zu der Cyberattacke geschwiegen hatte. Dabei könne es möglicherweise auch China sein, doch diese Option werde «aus überwiegend finanziellen Gründen» nicht diskutiert.
The Cyber Hack is far greater in the Fake News Media than in actuality. I have been fully briefed and everything is well under control. Russia, Russia, Russia is the priority chant when anything happens because Lamestream is, for mostly financial reasons, petrified of....
— Donald J. Trump (@realDonaldTrump) December 19, 2020
Es lasse sich nun «ziemlich klar» sagen, dass die Russen hinter dem Angriff steckten, sagte Pompeo am Freitagabend (Ortszeit) in einem Radiointerview. Russland hat jede Verbindung zu dem Hackerangriff zurückgewiesen.
Trump: «Angriff weit kleiner als von den Medien dargestellt»
Trump spielte in seinem Tweet auch das Ausmass und die Gefahr der Cyberattacke herunter. Der Angriff werde in den «lügnerischen Medien» weit grösser dargestellt als er tatsächlich sei. «Ich wurde umfassend informiert, und es ist alles voll unter Kontrolle», schrieb er.
Die US-Behörde für Cyber- und Infrastruktursicherheit (Cisa) hatte den Hackerangriff als «ernste Gefahr» für die Bundesregierung, für Regierungen von Bundesstaaten und Kommunen, für die kritische Infrastruktur und für Organisationen des Privatsektors eingestuft, und erklärt, die Attacke dauere mindestens seit März an.