Joe Biden nennt Trump-Fans kurz vor Wahl «Müll»
Das Wichtigste in Kürze
- Joe Biden soll Trump-Anhänger als «Müll» bezeichnet haben.
- Das Weisse Haus dementiert: Der Präsident sei lediglich falsch verstanden worden.
Der US-Präsident Joe Biden hat im Schlussspurt des Rennens ums Weisse Haus für Aufsehen gesorgt. Während eines Wahlkampf-Telefonats soll Joe Biden Trump-Anhänger als «Müll» bezeichnet haben. Das Weisse Haus erklärt, der Präsident sei lediglich falsch verstanden worden.
Biden sprach im Wahlkampf-Telefonat mit der Latino-Community positiv von Puerto Ricanern und kritisierte Trump. Dabei rutschte ihm folgender Satz heraus: «Der einzige Müll, den ich da treiben sehe, sind seine Anhänger.»
Dem offiziellen Transkript des Weissen Hauses zufolge ging der Satz aber noch weiter: Biden habe als Müll nicht die Anhänger selbst, sondern die «Dämonisierung von Latinos» gemeint.
Auch Biden selbst teilte wenig später auf der Online-Plattform X mit, er habe die Rhetorik gegen die Latinos gemeint. «Das ist alles, was ich sagen wollte.»
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Damit liefert Biden Donald Trump in den letzten Tagen des US-Wahlkampfs wohl einen ungewollten Assist. Den vor allem Trump und seine Anhänger zeigen sich empört über die Aussage Bidens.
Musk, dem X gehört, schrieb dort, Biden habe halb Amerika «Müll» genannt. Auch JD Vance, Tumps-Vize, äusserte sich auf X empört: «Das ist ekelhaft. Kamala Harris und ihr Chef Joe Biden greifen die Hälfte des Landes an.»
Wie kam es zu dieser Aussage von Joe Biden?
Biden sprach in einem Wahlkampf-Telefonat mit der Organisation «Voto Latino.» Dabei nahm er Bezug auf die Kontroverse, die Comedian Tony Hinchcliffe bei einem Wahlkampf-Event von Trump ausgelöst hatte.
Der Comedian hatte dort das US-Gebiet Puerto Rico als im Ozean schwimmende Insel aus Müll bezeichnet. Dies hatte heftige Empörung in Puerto Rico ausgelöst.
Anstatt aus den Aussagen des Komikers politisches Kapital zu schlagen, tritt Biden direkt ins nächste Fettnäpfchen. Und liefert Trump und seinen Anhängern mit seiner Aussage reichlich politischen Zündstoff.
Erinnerungen an Hillary Clinton werden wach
Trump suchte gleich den Vergleich zum Fauxpas seiner einstigen Gegenkandidatin Hillary Clinton. Sie hatte, im von ihr verlorenen Wahlkampf 2016, die Trump-Anhänger als bedauernswürdig bezeichnet.
Für Trump wiederum könnte die Puerto-Rico-Aussage von Hinchcliffe kurz vor der Wahl zum Problem werden. Denn allein im hart umkämpften und möglicherweise wahlentscheidenden Bundesstaat Pennsylvania leben rund 500'000 Puerto Ricaner.
Laut dem US-Sender «CNN» könnte Bidens Müll-Bemerkung Trump einen geeigneten Ausweg zur Komiker-Kontroverse bieten.
Die Aussagen von Biden kommen für Harris zu einem denkbar schlechten Moment. An ihrem letzten Auftritt sagte sie, sie wolle Amerika einen und Präsidentin für alle Amerikaner sein.