Der US-Präsident lud diese Woche über 100 Social-Media-Influencer nach Washington D.C. ein. Mit diesem Schritt will Joe Biden Unterstützung für Harris gewinnen.
Joe Biden
Der US-Präsident Joe Biden sagte am Mittwoch, dass Social-Media-Influencer die Quelle der Nachrichten sind. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Am Mittwoch waren über 100 Social-Media-Influencer in Washington D.C. bei Biden zu Besuch.
  • Der US-Präsident hatte sie ins Weisse Haus eingeladen, um ihren Einfluss anzuerkennen.
  • Junge Wähler sind für Harris' Kandidatur von grosser Bedeutung.
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US-Präsident Joe Biden hat am Mittwoch eine aussergewöhnliche Gruppe in seiner Residenz in Washington D.C. empfangen: Über 100 Social-Media-Influencer waren ins Weisse Haus eingeladen.

Die Auserwählten bestanden aus Köchen, Make-up-Künstlern, Fitness-Experten und Medizinstudenten – alle mit Millionen treuer Anhänger auf ihren Plattformen.

Der Demokrat nutzte die Gelegenheit, um den Einfluss der Internet-Sternchen anzuerkennen. «Die Tatsache ist: Ihr seid die Zukunft», sagte der 81-Jährige zu den Versammelten im Indian Treaty Room.

«Ihr seid die Quelle der Nachrichten, ihr seid die neuen Möglichkeiten, ihr seid der neue Durchbruch in unserer Kommunikation.»

Und fügte mit einem Augenzwinkern hinzu: «Deshalb habe ich euch ins Weisse Haus eingeladen – weil ich einen Job suche.»

Wählersegment wurde von Joe Biden lange ignoriert

Mit der Veranstaltung unterstreicht Joe Biden die Bedeutung der Content-Creator-Wirtschaft für die bevorstehenden Präsidentschaftswahlen. Sie wird weltweit auf etwa 250 Milliarden Dollar geschätzt. Aber auch das junge Wählersegment will Joe Biden damit ansprechen.

Joe Biden / Kamala Harris
Auch Joe Biden hat seine Unterstützung für Kamala Harris' Kampagne um die US-Präsidentschaft ausgesprochen.
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Die Demokratin Kamala Harris tritt im November gegen Donald Trump an.
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Seine Chancen, erneut ins Weisse Haus einzuziehen, sind leicht gesunken. Er setzt aber ebenfalls auf eine gute Beziehung zu Social-Media-Influencern.

Schliesslich haben im Juli 17 jugendgeführte Gruppen ihre Unterstützung für die Kandidatur von Vizepräsidentin Kamala Harris ausgesprochen.

Sie hatten über Monate gewarnt, dass Joe Biden ein Problem mit jungen Wählern habe. Und forderten ihn auf, sich stärker auf ihre Anliegen zu konzentrieren. Nun hoffen sie, dass Harris ihre Energie zu Nutzen macht.

Auch Trump geht auf Influencer-Wählerfang

Auch Donald Trump versuche bereits, Influencer für sich zu gewinnen. Er setzt dabei insbesondere auf junge männliche Wähler. In einem Interview mit Internet-Star Adin Ross (23) scherzte der Republikaner sogar über ein Geschenk: einen Tesla Cybertruck mit Bildern von ihm selbst. Der Twitch-Streamer hat über 7 Millionen Instagram-Follower.

Inmitten dieser Entwicklungen befindet sich die Biden-Administration in einem Rechtsstreit mit Tiktok. Grund dafür ist ein Bundesgesetz, das die Zukunft der Plattform in den USA bestimmen könnte.

Folgst du vielen Influencern?

Viele Content-Ersteller sind dagegen. Sie argumentieren, dass es nicht möglich sei, Tiktoks Muttergesellschaft Bytedance an einen US-Käufer zu veräussern. Weder kommerziell, rechtlich oder technologisch.

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