Medienhäuser fordern Verzicht auf Strafverfolgung Assanges
Das Wichtigste in Kürze
- Julian Assange droht die Auslieferung an die US-Behörden.
- Dem Wiki-Leaks-Gründer wird vorgeworfen, das Leben von Informanten gefährdet zu haben.
- Jetzt fordern verschiedene grosse Medienhäuser seine Freilassung.
Dem Wikileaks-Gründer droht seit Jahren die Auslieferung in die USA. Die letzte Hürde machte jüngst die britische Regierung dafür frei. Grosse Medienhäuser befürchten einen «gefährlichen Präzedenzfall». Mehrere international renommierte Medienhäuser haben an die US-Regierung appelliert, die Strafverfolgung von Wikileaks-Gründer Julian Assange einzustellen.
In dem von «Der Spiegel», «Le Monde», «El Pais», «New York Times» und «The Guardian» unterzeichneten und am Montag veröffentlichten Offenen Brief heisst es, die Anklage schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall und drohe die Pressefreiheit zu untergraben.
Assange geht gegen Auslieferung vor
Assange versucht, gegen seine Auslieferung in die USA vorzugehen – aktuell mit einer Berufung am High Court in London. Nach jahrelangem juristischen Ringen hatte die britische Regierung die Auslieferung genehmigt. Die US-Justiz will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen.
Ihm wird vorgeworfen, mit Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und in Afghanistan gestohlen, veröffentlicht und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Unterstützer sehen in Assange einen mutigen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht brachte. Nun werde an ihm ein Exempel statuiert.
Die Medien, die den Offenen Brief verfasst haben, hatten demnach genau vor zwölf Jahren in Zusammenarbeit mit der Plattform Wikileaks Enthüllungsgeschichten rund um die vertraulichen Nachrichten des US-Aussenministeriums veröffentlicht.