Netflix wächst dank Serien wie «Squid Game» wieder stärker

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USA,

Erst sorgte die Corona-Pandemie beim Streaming-Riesen Netflix für einen Kundenansturm, dann legte sie die Produktion lahm und der Boom flaute ab. Jetzt geht es wieder aufwärts - und eine Serie aus Südkorea spielt dabei eine Hauptrolle.

Eine Szene aus der 1. Staffel der Netflix-Serie "The Squid Game". Foto: YOUNGKYU PARK/Netflix/dpa
Eine Szene aus der 1. Staffel der Netflix-Serie "The Squid Game". Foto: YOUNGKYU PARK/Netflix/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Netflix lockt dank Serienhits wie «Squid Game» wieder mehr Nutzer an.

Im dritten Quartal legte die weltweite Anzahl der Abonnenten um 4,4 Millionen auf knapp 214 Millionen zu.

Damit übertraf der Streaming-Dienst die eigene Prognose von 3,5 Millionen neuen Kunden klar und lag auch über den Schätzungen der meisten Experten. Im Vierteljahr davor hatte Netflix mit 2,2 Millionen Neuzugängen die Erwartungen enttäuscht.

Auch die Finanzergebnisse konnten sich sehen lassen. Der Nettogewinn stieg in den drei Monaten bis Ende September verglichen mit dem Vorjahreswert um über 80 Prozent auf 1,45 Milliarden Dollar (1,25 Mrd Euro). Die Erlöse wuchsen um 16 Prozent auf 7,5 Milliarden Dollar, wie das Unternehmen am Dienstag nach US-Börsenschluss im kalifornischen Los Gatos mitteilte. Nachdem die Pandemie die Produktion und das Nutzerwachstum in den Vorquartalen lahmgelegt hatte, verspricht Netflix zum Jahresende sein bislang stärkstes Angebot an Filmen und Serien. Der Streamingriese geht im Schlussquartal von rund 8,5 Millionen neuen Kunden aus.

Vor allem mit der südkoreanischen Serie «Squid Game», die erst am 17. September anlief, hält Netflix derzeit einen grossen Trumpf. Bereits vergangene Woche hatte das Unternehmen bekanntgegeben, dass das makabere und brutale Überlebensdrama die britische Serie «Bridgerton» als bislang erfolgreichste Netflix-Produktion abgelöst habe. Nun verkündete der Streaming-Dienst, dass «Squid Game» vier Wochen nach dem Start bereits von «unfassbaren» 142 Millionen Nutzerkonten aus angeschaut worden und damit «unsere grösste TV-Show jemals» sei.

Diese Statistik ist allerdings nur bedingt aussagekräftig: Denn bei diesen öffentlichen Zahlen reicht es schon, zwei Minuten eines Titels zu sehen, um mitgezählt zu werden. Künftig will Netflix stattdessen angeben, wie viele Stunden eine Serie oder ein Film insgesamt angesehen worden seien.

Intern registiert Netflix auch, wie viele Accounts eine Sendung bis zum Schluss angesehen haben. Diese Daten geraten selten an die Öffentlichkeit. Zu «Squid Game» berichtete der Finanzdienst Bloomberg jüngst allerdings, nach Berechnungen von Netflix hätten zwei Drittel der Zuschauer die Serie in den ersten 23 Tagen auch abgeschlossen.

Angesichts des Erfolgs auch von Serien wie «Money Heist» und «Sex Education» und neuer Staffeln anderer beliebter Serien wie «Witcher» und «Tiger King», die im vierten Quartal herauskommen sollen, könnte Netflix sich gut vom durchwachsenen bisherigen Jahresverlauf erholen. Nachdem die Corona-Pandemie 2020 zu einem regelrechten Ansturm von Abonnenten geführt hatte, liess das Wachstum in den ersten beiden Quartalen 2021 mangels neuer Film- und Serienhits stark nach. Mit nur rund 5,5 Millionen Kunden verbuchte Netflix im ersten Halbjahr den schwächsten Zulauf seit 2013.

Zum Jahresende will Netflix jetzt noch mal richtig aufdrehen, neben seinen Serienpremieren hat der Streaming-Service auch mehrere Blockbuster-Filme wie etwa «Don't look up» mit Hollywood-Superstars wie Leonardo DiCaprio und Jennifer Lawrence in der Pipeline.

Obwohl der Quartalsbericht die Vorhersagen der Wall-Street-Analysten übertraf, reagierten Anleger verhalten. Im vorbörslichen Handel am Mittwoch lag die Aktie um knapp zwei Prozent im Minus. Allerdings hatte der Kurs zuletzt auch stark zugelegt, so dass die Gelegenheit für Gewinnmitnahmen günstig ist.

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