São Paulo geht per Gesetz gegen «Impf-Feinschmecker» vor
Die brasilianische Metropole São Paulo will mit einem Gesetz verhindern, dass sich Menschen den Corona-Impfstoff für die eigene Immunisierung selbst aussuchen. Demnach rutschen die in Brasilien als «Impf-Feinschmecker» bezeichneten Menschen an das Ende des Impfkalenders, wenn sie erwischt werden. «Derjenige, der wegen Verweigerung der verfügbaren Impfung aus dem Impfplan gestrichen wurde, wird wieder in den Plan aufgenommen, nachdem die Impfung der anderen zuvor festgelegten Gruppen abgeschlossen ist», hiess es am Dienstag in einer Mitteilung im Amtsblatt der Stadt.
Das Wichtigste in Kürze
- Wie das Gesetz gegen die «sommeliers de vacina» konkret durchgesetzt werden soll, geht aus der Mitteilung nicht hervor.
Die Kontrollen dürften schwierig werden: Meistens erkundigen sich die Menschen gleich bei der Ankunft an einer Impfstation und noch vor der Anmeldung, welcher Impfstoff dort verabreicht wird. Als besonders beliebt gilt das Präparat von Biontech/Pfizer.
Bislang wurden in Brasilien mit seinen 210 Millionen Einwohnern fast 20 Millionen Corona-Infektionen gezählt, mehr als 550 000 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben - mehr Tote gibt es nur in den USA. Seit Beginn der landesweiten Impfkampagne im Januar sind mehr als 130 Millionen Impfstoffdosen verabreicht worden. Etwa 40 Prozent der erwachsenen Brasilianer haben eine erste Dosis bekommen, rund 17 Prozent sind vollständig geimpft.