Trump-Beraterin Kellyanne Conway verlässt das Weisse Haus
US-Präsident Donald Trump verliert seine Beraterin: Kellyanne Conway räumt ihren Posten «für ihre Kinder». Jetzt heisst es: «weniger Drama und mehr Mama».
Das Wichtigste in Kürze
- Die langjährige Trump-Beraterin Kellyanne Conway räumt ihren Posten.
- Als Grund für den Entscheid nennt sie ihre Familie.
- Vor wenigen Monaten wurde Trump empfohlen, sie wegen Verfehlungen zu entlassen.
Kellyanne Conway verlässt das Weisse Haus. Schon Ende Monat will sie sich zurückziehen, wie die «Washington Post» unter Berufung auf eine Stellungnahme der US-Amerikanerin schreibt.
Die langjährige Weggefährtin und Beraterin des US-Präsidenten gibt an, mehr Zeit für ihre Familie haben zu wollen. «Für meine geliebten Kinder wird das von nun an weniger Drama und mehr Mama bedeuten», so Conway. Sie hatte Trump schon während des Wahlkampfs unterstützt.
Schiedsstelle sieht Verfehlungen
Vor wenigen Monaten hatte eine Schiedsstelle, die unter anderem über Verfehlungen von Regierungspersonal befindet, Trump empfohlen, seine Beraterin zu entlassen. Sie hatte mehrfach gegen den Hatch Act verstossen – ein Gesetz, das es Regierungsmitarbeitern verbietet, Wahlkampf zu machen.
Trump stellte sich gegen die Empfehlung und erklärte, das sei «eine Frage der Meinungsfreiheit». Sie sei von Journalisten gefragt worden und habe geantwortet. Unter anderem war es um Äusserungen Conways über Konkurrent Joe Biden gegangen. Biden habe Trump angegriffen, Conway habe ihn verteidigt, sagte der Präsident.
Kellyanne Conway prägte «Alternative Fakten»
Kellyanne Conway ist eine langgediente Weggefährtin Trumps. Die Leiterin eines Umfrageunternehmens war in der heissen Phase des Wahlkampfes 2016 zum Team des damaligen Kandidaten der Republikaner gestossen. Auch der rechtskonservative Ideologe Steve Bannon schloss sich damals den Republikanern an.
Seit der Amtseinführung Trumps im Januar 2017 ist Conway offiziell als Beraterin im Weissen Haus tätig.
Anders als viele andere Trump-Mitarbeiter hat sie sich bisher im Wesentlichen skandalfrei im Amt gehalten. Sie geriet lediglich am Anfang von Trumps Amtszeit in die Bredouille. Damals versuchte sie, Trumps Unwahrheiten einfach «alternative Fakten» zu nennen und prägte damit ein Unwort.