Uiguren: US-Zoll beschlagnahmt chinesische Ware aus Zwangsarbeit
Oft wird China vorgeworfen, muslimische Minderheiten wie die Uiguren zu unterdrücken. Nun hat der US-Zoll Ware aus mutmasslicher Zwangsarbeit beschlagnahmt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der US-Zoll hat chinesische Produkte aus menschlichem Haar beschlagnahmt.
- Diese sollen in Zwangsarbeit von Uiguren hergestellt worden sein.
Die US-Regierung prangert immer wieder die Unterdrückung muslimischer Minderheiten in China an. Nun hat der US-Zoll chinesische Produkte aus menschlichem Haar beschlagnahmt, die in Zwangsarbeit hergestellt worden sein sollen.
Es werde vermutet, dass die Güter wie Perücken und Haarverlängerungen aus Internierungslagern der nordwestlich gelegenen Region Xinjiang stammten. In denen würden Mitglieder der muslimischen Minderheit der Uiguren zu Zwangs- und Kinderarbeit gezwungen. Das berichteten der US-Sender Fox News und andere Medien am Mittwoch (Ortszeit).
Herkunft der Produkte wird geprüft
Demzufolge hatten die Behörden in Newark im Ostküstenstaat New Jersey am 17. Juni nach einem Hinweis auf die mögliche Herkunft der Waren die Fracht im Wert von mehr als 800'000 Dollar beschlagnahmt. Die US-Regierung prüfe derzeit, von wo genau die Waren stammten, berichtete Fox News weiter.
«Falls diese höchst verdächtige 13-Tonnen-Fracht aus menschlichem Haar tatsächlich aus Konzentrationslagern für Uiguren stammen sollte: Das wäre ein neuer Tiefpunkt – auch für Chinas Kommunistische Partei.» Das sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates, John Ullyot, in einem Tweet.
«Und sie werden der internationalen Gemeinschaft dies erklären». Dem Tweet beigestellt ist ein Foto, auf dem ein Beamter eine Packung Haarverlängerung hochhält.
China wirf Uiguren Terrorismus vor
Die schätzungsweise zehn Millionen Uiguren in China sind ethnisch mit Türken verwandt und fühlen sich von den herrschenden Han-Chinesen unterdrückt. Nach ihrer Machtübernahme 1949 in Peking hatten die Kommunisten das frühere Ostturkestan China einverleibt.
Peking wirft uigurischen Gruppen Terrorismus vor. Die US-Regierung schätzte die Zahl der in Umerziehungslagern inhaftierten Angehörigen muslimischer Minderheiten zeitweise auf mehr als eine Million ein. China spricht dabei von Berufsbildungseinrichtungen, die freiwillig besucht würden.