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United Airlines besorgt sich in Krise eine Milliarde Dollar

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USA,

Keine Flüge, keine Passagiere, kein Geld. Die Corona-Krise trifft alle Fluggesellschaften hart. Jetzt ist der ersten grossen US-Airline in dieser Lage eine Kapitalerhöhung gelungen.

Ein Flugzeug der US-amerikanischen Linienfluggesellschaft United Airlines im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt. Foto: Silas Stein/dpa
Ein Flugzeug der US-amerikanischen Linienfluggesellschaft United Airlines im Landeanflug auf den Flughafen Frankfurt. Foto: Silas Stein/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Die angeschlagene US-Fluggesellschaft United Airlines hat sich mit einer Kapitalerhöhung in der Corona-Krise eine dringend benötigte Milliardensumme besorgt.

Mit der Ausgabe von 39,25 Millionen Aktien sammelte das Unternehmen bei Anlegern rund eine Milliarde US-Dollar (922 Mio Euro) ein, wie es in der Nacht zum Mittwoch in Chicago mitteilte. Die Airline steht wegen der Corona-Pandemie, die den Flugverkehr zum Erliegen gebracht hat, stark unter Druck.

Mit 26,50 Dollar je Aktie erzielte United den höchsten angepeilten Preis. Dennoch liegt der Betrag rund fünf Prozent unterhalb des Schlusskurses vom Dienstag. Die Airline hatte die Kapitalerhöhung kurz nach Börsenschluss angekündigt und wurde die Papiere wenig später los. Die Käufer der neuen Aktien haben die Option, binnen 30 Tagen noch zehn Prozent mehr Anteile zu kaufen.

Die US-Regierung hat zwar bereits zugesichert, die heimischen Airlines in der Krise mit einem milliardenschweren Rettungspaket zu stützen, doch die Lage bleibt kritisch. United rechnet für das erste Quartal mit einem Verlust von 2,1 Milliarden Dollar vor Steuern. Seit Jahresbeginn war der Aktienkurs schon um fast 70 Prozent gefallen. Im nachbörslichen US-Handel am Dienstag gab er um weitere 1,7 Prozent nach.

United ist die erste grosse US-Airline, die in der Krise eine Kapitalerhöhung vorgenommen hat. Die Reisebeschränkungen infolge der Coronavirus-Pandemie haben Fluggesellschaften in den USA ähnlich wie die Konkurrenz in Europa und anderen Teilen der Welt in grosse Not gebracht. Trotz milliardenschwerer Hilfen der US-Regierung suchen sie dringend nach frischem Geld. Die Zahl der Passagiere in den USA war zuletzt um 95 Prozent gefallen, der Flugbetrieb steht weitgehend still.

Noch ist offen, wie lange die meisten Flugzeuge infolge der Krise am Boden bleiben werden. Eine Studie des Weltluftfahrtverbands IATA ergab zuletzt, dass rund 40 Prozent der Kunden selbst nach einer Eindämmung des Virus noch mindestens sechs Monate warten wollen, bevor sie sich auf einen weiteren Flug wagen.

United hat sich in diesem Jahr bereits mehrere Milliarden Dollar an frischem Geld besorgt, darunter fünf Milliarden an staatlichen Finanzhilfen. Nach Angaben des Managements könnte die Airline für weitere Kredite Sicherheiten in Höhe von rund 20 Milliarden Dollar einbringen.

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