Der Ursprung des Coronavirus beschäftigt die Welt weiterhin. Nun räumt die USA ein: Vielleicht wird dieser nie bekannt werden, denn China stellt sich quer.
ARCHIV - Medizinische Mitarbeiter transportieren einen Patienten mit Verdacht auf Covid-19 auf dem Gelände eines Krankenhauses bei Moskau. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa
ARCHIV - Medizinische Mitarbeiter transportieren einen Patienten mit Verdacht auf Covid-19 auf dem Gelände eines Krankenhauses bei Moskau. Foto: Alexander Zemlianichenko/AP/dpa - sda - Keystone/AP/Alexander Zemlianichenko

Das Wichtigste in Kürze

  • US-Geheimdienste veröffentlichten einen brisanten Bericht zum Ursprung des Coronavirus.
  • Dieser wird ohne die Mithilfe Chinas wohl für immer verborgen bleiben.
  • China hingegen kritisiert diesen Bericht lautstark und beschuldigt die USA.
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Brisante News von den US-Geheimdiensten: Das Office of the U.S. Director of National Intelligence (ODNI) hat eingeräumt, dass der Ursprung des Coronavirus wohl für immer verborgen bleiben wird. Grund dafür sei die fehlende Mithilfe Chinas, heisst es in einem am Freitag publizierten Bericht.

Zwar wies das ODNI die Behauptung zurück, dass das Virus als Biowaffe entwickelt worden sei. Es gebe aber zwei Hypothesen zum Ursprung, die als plausibel gelten: Entweder ein natürlicher Ursprung oder ein Leck in einem Labor. Welche davon aber wahrscheinlicher ist – das steht noch zur Debatte.

Coronavirus: China schweigt zu Anfragen und schiesst gegen USA

So heisst es im Bericht: «Die Zusammenarbeit mit China wäre höchstwahrscheinlich erforderlich, um zu einer abschliessenden Bewertung des Ursprungs von Covid-19 zu gelangen.» Peking würde weiterhin die weltweiten Ermittlungen behindern und sich weigern, Informationen weiterzugeben.

China USA Hongkong
Der chinesische Präsident Xi Jinping. China bestreitet den Bericht der USA zum Ursprung des Coronavirus. - dpa

Laut dem Bericht fehlen «klinische Proben oder ein vollständiges Verständnis der epidemiologischen Daten der ersten Covid-19-Fälle». Auch das Virologie-Institut in Wuhan kommt immer wieder auf. Es ist noch immer unklar, mit welchen Tieren dort experimentiert wurde und welche Übertragungsketten möglich gewesen sein können.

Anstelle die Fragen der US-Behörden zu beantworten, soll China den Bericht lediglich kritisiert haben: «Das Vorgehen der USA ist eine völlige politische Farce», sagte Liu Pengyu, Sprecher der chinesischen Botschaft in Washington. Die USA würden gar die Ursachenforschung behindern.

WHO-Experten stufen Labor-Theorie als «extrem unwahrscheinlich» ein

Dementsprechend war auch die Untersuchung der WHO politisch heftig umstritten. Erst im Januar dieses Jahres konnte ein internationales WHO-Team Wuhan besuchen. Das ist mehr als ein Jahr nach der ursprünglichen Entdeckung des Coronavirus. Ihr Bericht wurde Ende März veröffentlicht, lieferte aber keine klaren Ergebnisse.

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Das Institut für Virologie in Wuhan. - AFP

Klar wurde jedoch, dass die WHO die Labor-Theorie als «extrem unwahrscheinlich» einordnete. An der Untersuchung und dem Bericht wurden aber schnell Zweifel laut. Viele Länder äusserten ihre Besorgnis zu der Vollständigkeit des Berichts.

Man vermute gar, dass China der WHO den Zugang zu wichtigen Daten verwehrt haben soll. Weitere Untersuchungen, wie auch von WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus gefordert, lehnt die chinesische Regierung vehement ab.

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