US-Wahlen: Weiter enges Rennen in entscheidenden Bundesstaaten
Das Wichtigste in Kürze
- Die USA wählen ihren Präsidenten. Die ersten US-Staaten haben ihre Wahlbüros geschlossen.
- Vor Öffnung der Wahllokale hatten schon fast 100 Millionen US-Bürger abgestimmt.
- Entscheidend werden die «Swing States» wie Florida, Pennsylvania, Ohio und Michigan sein.
Millionen Amerikaner werden am Dienstag entscheiden, wer als mächtigster Politiker der westlichen Welt ins Weisse Haus einzieht. Präsident Donald Trump (74) bewirbt sich um eine zweite Amtszeit, sein Herausforderer ist der Demokrat Joe Biden (77).
Hier finden Sie den Nau.ch-Ticker zur Wahlnacht.
Bis zum Schluss liegt Herausforderer Joe Biden in Umfragen vorn – sowohl landesweit als auch in mehreren entscheidenden «Swing States».
Die ersten Zahlen einzuschätzen ist in diesem Jahr schwieriger als bei früheren US-Wahlen. Dies, weil es vielerorts unterschiedliche Auszählungsmethoden gibt. Manche Countys zählen zunächst Briefwahlstimmen, andere die Stimmen vom Wahltag.
Bei den Briefwahlstimmen wurde den Demokraten ein Vorsprung vorhergesagt, bei den Wahltagstimmen den Republikanern. Teile der Briefwahlstimmen dürften auch heute Abend noch nicht ausgezählt sein.
Trump gewinnt (213):
● Alabama (9)
● Arkansas (6)
● Florida (29)
● Hawaii (4)
● Idaho (4)
● Iowa (6)
● Indiana (11)
● Kansas (6)
● Kentucky (8)
● Louisiana (8)
● Mississippi (6)
● Missouri (10)
● Montana (3)
● Nebraska (4 von 5)
● North Dakota (3)
● Ohio (18)
● Oklahoma (7)
● South Carolina (9)
● South Dakota (3)
● Tennessee (11)
● Texas (38)
● Utah (6)
● West Virginia (5)
● Wyoming (3)
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Biden gewinnt (220):
● Colorado (9)
● Connecticut (7)
● Delaware (3)
● District of Columbia (3)
● Illinois (29)
● Kalifornien (55)
● Maryland (10)
● Massachusetts (11)
● Minnesota (10)
● Nebraska (1 von 5)
● New Hampshire (4)
● New Jersey (14)
● New Mexico (5)
● New York (29)
● Oregon (7)
● Rhode Island (4)
● Vermont (3)
● Virginia (13)
● Washington (12)
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Verbleibende Swing States bei US-Wahlen:
● Georgia (16): zu früh für eine Prognose, Trump vorne
● Michigan (16): zu früh für eine Prognose, Biden vorne
● Nevada (6): zu früh für eine Prognose, Biden vorne
● North Carolina (15): zu früh für eine Prognose, Trump vorne
● Pennsylvania (20): zu früh für eine Prognose, Trump vorne
● Wisconsin (10): zu früh für eine Prognose, Biden vorne
Wegen vielen Briefwählern Verzögerungen bei US-Wahlen möglich
Wegen der ungewöhnlich hohen Zahl an Briefwählern wird bei den US-Wahlen eine längere Auszähl-Zeit erwartet. Deshalb ist unklar, ob der Sieger noch in der Wahlnacht feststeht.
In einigen Bundesstaaten werden noch per Post verschickte Stimmzettel berücksichtigt, wenn sie mehrere Tage nach dem Wahltermin eintreffen. Manche befürchten eine Hängepartie über mehrere Tage oder sogar Wochen hinweg, wenn es kein klares Ergebnis gibt.
Die letzten Wahllokale schlossen am Mittwochmorgen um 7 Uhr Schweizer Zeit. Erwartet wird eine ungewöhnlich hohe Wahlbeteiligung.
Mehr als 100 Millionen US-Bürger stimmten schon per Brief oder in vorab geöffneten Wahllokalen ab, wie das «U.S. Elections Project» berichtete – viele wohl wegen der Corona-Pandemie. Das entspricht rund 70 Prozent der Stimmen, die 2016 insgesamt abgegeben wurden.
Entscheidung hängt an wenigen Staaten
Durch die teils verzögerte Zählung der Briefwähler-Stimmen, welche überwiegend für Joe Biden gestimmt haben, bleiben Prognosen zu den US-Wahlen schwierig. Die Stimmverteilung in Wisconsin und Michigan hat sich im Vergleich zu früheren Hochrechnungen deutlich zugunsten der Demokraten verschoben. In Nevada, wo Joe Biden derzeit einen hauchdünnen Vorsprung hat, wird das finale Resultat erst morgen (Ortszeit) erwartet.
Sollten die Resultate dieser «Swing States» zugunsten Joe Bidens ausfallen und weitere Überraschungen ausbleiben, würde er die Wahl hauchdünn gewinnen. Doch Überraschungen sind in beiden Richtungen nicht ausgeschlossen: Selbst in Pennsylvania, wo Trump derzeit deutlich führt, könnten die Briefwähler das Ergebnis noch entscheidend beeinflussen.