USA verhängen Sanktionen gegen Russen wegen verschleppter Kinder
Russland wird vorgeworfen Kinder aus der Ukraine verschleppt zu haben. Die USA haben deswegen nun Sanktionen verhangen.
Die US-Regierung hat Sanktionen gegen verschiedene Mitglieder des russischen Staatsapparates verhängt wegen der Verschleppung ukrainischer Kinder. Das US-Aussenministerium verkündete am Donnerstag in Washington Strafmassnahmen gegen mehrere hochrangige russische Beamte wie auch Betreiber von Umerziehungsprogrammen für Kinder.
Ihnen wird vorgeworfen, an der Verschleppung ukrainischer Kinder aus von Russland besetzten Gebieten in der Ukraine beteiligt gewesen zu sein.
Sanktionen gegen Russland: Visabeschränkungen und eingefrorene Vermögenswerte
Mit den Sanktionen werden unter anderem Vermögenswerte der Betroffenen in den USA eingefroren, Geschäfte mit den USA werden ihnen untersagt. Zum Teil wurden auch Visabeschränkungen erlassen.
Seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine wirft Kiew Moskau vor, ukrainische Kinder zu verschleppen. Moskau bestreitet dies und spricht von Evakuierungen.
Haftbefehl gegen Putin und Kinderrechtsbeauftragte
Im März hatte der Internationale Strafgerichtshof mit Sitz in Den Haag Haftbefehl gegen Kremlchef Wladimir Putin und dessen Kinderrechtsbeauftragte, Maria Lwowa-Belowa, erlassen. Die Ermittler machen beide für Kriegsverbrechen verantwortlich – darunter die Verschleppung von Kindern aus besetzten ukrainischen Gebieten.
US-Präsident Joe Biden erklärte in einer schriftlichen Stellungnahme, die Vereinigten Staaten arbeiteten mit anderen Ländern zusammen, um russische Kräfte für Kriegsverbrechen und andere Gräueltaten zur Verantwortung zu ziehen.
«Dazu gehört auch die gewaltsame Verschleppung Tausender ukrainischer Kinder nach Russland», beklagte er. «Diese Kinder wurden ihren Eltern entrissen und von ihren Familien getrennt. Das ist skrupellos.»
Am 24. Februar 2022 hatte Russland seine Invasion in die Ukraine begonnen – also vor genau 18 Monaten. Ebenfalls am Donnerstag beging die Ukraine ihren Nationalfeiertag zur Erinnerung an die Unabhängigkeit seit dem 24. August 1991.