Ärzte ohne Grenzen stellt Arbeit in Äthiopien weitgehend ein

Keystone-SDA
Keystone-SDA

Südafrika,

Ärzte ohne Grenzen habe Mitarbeiter ohne Bewilligung eingestellt. Jetzt hat Äthiopien ihre Tätigkeit für vorläufig drei Monate verboten.

Äthiopien
Geflüchtete sitzen in Äthiopien zwischen zwei Zelten auf dem Boden. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Ärzte ohne Grenzen musste Äthiopien für mindestens drei Monate verlassen.
  • Sie hätten unter anderem illegal Mitarbeiter eingestellt, heisst es.

In Äthiopien hat die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) ihre medizinische und humanitäre Hilfe weitgehend eingestellt. Sie reagierte damit auf ein Verbot der Behörden in Addis Abeba. Diese hatten zudem die Tätigkeit zweier weiterer internationaler Hilfsorganisationen in der Konfliktregion Tigray für mindestens drei Monate ausgesetzt.

«Die Anordnung zur Aussetzung unserer medizinischen und humanitären Hilfe kommt zu einer Zeit, wo der Bedarf in Äthiopien enorm ist». Das teilte MSF am Freitag in einer Erklärung mit. Weiter heisst es: «Wir haben alle Aktivitäten in den Regionen Amhara, Gambella und Somali sowie auch dem Westen und Nordwesten von Tigray eingestellt.»

Regierung will nach drei Monaten wieder entscheiden

Der Vorwurf gegen MSF Holland, den Norwegian Refugee Council (NRC) und die Al Maktoum Stiftung lautete unter anderem: Sie hätten Mitarbeiter ohne die notwendige Arbeitserlaubnis beschäftigt. MSF und NRC wurde zudem vorgeworfen, Fehlinformationen über soziale Medien verbreitet zu haben. MSF wird zudem die Benutzung von illegal importierte Satellitentelefonen vorgehalten. Nach Ablauf der drei Monate will die Regierung entscheiden, ob die Organisationen ihre Arbeit wieder aufnehmen dürfen, hiess es.

Die humanitäre Lage in Tigray hat sich nach UN-Einschätzung in den vergangenen Wochen rapide verschärft. Äthiopiens Regierung hatte im November eine Militäroffensive gegen die Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) begonnen. Diese war bis dahin in der gleichnamigen Region an der Macht.

Konflikte seit 2018

Hintergrund des Konflikts in dem nordostafrikanischen Land waren jahrelange Spannungen zwischen der TPLF und der Zentralregierung. Die TPLF dominierte Äthiopien gut 25 Jahre lang. Bis Regierungschef Abiy Ahmed 2018 an die Macht kam und die TPLF verdrängte.

Viele Menschen in Tigray fühlen sich von der Zentralregierung nicht vertreten und fordern mehr Autonomie. Der gegenwärtige Konflikt hat Hunderttausende Menschen in die Flucht getrieben und grosse Zerstörung angerichtet.

Kommentare

Weiterlesen

Äthiopien
ärzte ohne grenzen mexico
19 Interaktionen
Ärzte ohne Grenzen
Erdbeben Haiti Einsatz
4 Interaktionen
Erdbeben in Haiti
Everyman
1 Interaktionen
Erektionsproblem

MEHR IN NEWS

SRF
1 Interaktionen
Offener Brief
Steve Witkoff
Trumps Gaza-Pläne
christian lindner
Wahlschlappe

MEHR ÄRZTE OHNE GRENZEN

Nigeria
8 Interaktionen
In Nigeria
Ärzte ohne Grenzen Logo
12 Interaktionen
Moskau
sudan
4 Interaktionen
Ärzte ohne Grenzen

MEHR AUS SüDAFRIKA

Lawrow
38 Interaktionen
G20-Treffen
David Lammy
5 Interaktionen
G20-Rede
Ramaphosa
1 Interaktionen
Ramaphosa
Johannesburg