Einwohner: Angst in Aleppo nach Rebellenoffensive
Nach der Rebellenoffensive auf Aleppo im Nordwesten Syriens berichten in der Millionenstadt lebende Menschen von Angst.
Chalid Imad bereiten vor allem mögliche weitere russische oder syrische Luftangriffe auf die Stadt Sorgen, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagt. Seinen Angaben nach geht es vielen Anwohnern ähnlich. Viele Menschen würden derzeit die grossen Märkte in der Stadt meiden, aus Furcht, diese könnten ins Visier von Luftschlägen geraten, mit denen die Regierung und ihr Verbündeter Russland die oppositionellen Rebellen wieder aus der Stadt vertreiben will.
Einkäufe erledigten sie auf kleineren Strassen, berichtet der Syrer, der im Westen Aleppos wohnt. Lebensmittel sind seinen Angaben nach derzeit überall erhältlich. Auch Mohammed Hanan fürchtet sich vor allem vor den Regierungstruppen – und ihrer angekündigten Gegenoffensive auf die Stadt. «Das gefährdet das Leben Tausender Zivilisten», sagt er.
Berichte über leere Strassen
Die Anwohnerin Malak Abdul-Rahman sieht dagegen auch andere Bedrohungen in der gegenwärtigen Situation. «Autos mit bewaffneten Gruppen fahren durch die Strassen und Märkte von Aleppo», so die Frau. Deshalb seien viel weniger Menschen als sonst unterwegs, ist sich die Frau sicher. Die Strassen seien leer. Die Rebellen hätten zudem Strassen gesperrt, weshalb die Menschen derzeit nicht aus der Stadt heraus könnten.
Nach Beginn der Offensive verliessen Tausende Menschen Aleppo. Einige seien auch zu Fuss aus der Stadt geflohen, berichteten Augenzeugen der dpa.
Die meisten seiner Nachbarn seien aus Angst vor Kämpfen zwischen den Rebellen und der syrischen Armee weg, erzählt Ahmed Ibrahim. Viele Anwohner seines Viertels im Osten der Stadt seien aufgebrochen, als die Rebellen im Westen Aleppos einmarschiert seien.
Die Stadt im Nordwesten Syriens war bereits in den ersten Jahren des Bürgerkriegs, der 2011 ausbrach, Schauplatz schwerer Kämpfe zwischen Rebellengruppen und Truppen der Regierung. Damals wurden die Aufständischen vom syrischen Militär und seinen Verbündeten gewaltsam aus dem östlichen Teil der Stadt vertrieben.