Gericht in Brasilien ordnet Maskenpflicht für Präsident Bolsonaro an
Der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro weigert sich, im öffentlichen Raum eine Maske zu tragen. Nun zwingt ihn die Verfügung eines Gerichts dazu.
Das Wichtigste in Kürze
- Jair Bolsonaro ist in öffentlichen Räumen dazu gezwungen eine Maske zu tragen.
- Eine Verfügung eines brasilianischen Gerichts hat dies bestimmt.
- Bei Zuwiderhandlung muss der brasilianische Präsident eine Busse zahlen.
Die Verfügung eines Gerichts verpflichtet Brasiliens Präsidenten Jair Bolsonaro eine Schutzmaske zu tragen. Dies gilt in öffentlichen Räumen, Verkehrsmitteln und Geschäften im Hauptstadtbezirk Brasília. Eine Zuwiderhandlung wird übereinstimmenden brasilianischen Medienberichten vom Dienstag zufolge mit einer Strafe von 2000 Reais (365 Franken) am Tag geahndet. Die Maskenpflicht gilt demnach auch für Angestellte im öffentlichen Dienst.
Bolsonaro möchte Regeln brechen
Die Justiz folgt damit einer Zivilklage, die ein Anwalt aus der Hauptstadt eingereicht hat. Im Hauptstadtdistrikt ist nach einem Dekret des Gouverneurs Ibaneis Rocha das Tragen von Masken in der Corona-Pandemie verpflichtend. «Das Verhalten des Präsidenten der Republik, Jair Messias Bolsonaro, zeigt die klare Absicht, die Regeln des Hauptstadtdistrikts zu brechen.» So zitierte das Portal «G1» aus der Begründung des Gerichts.
Der rechtspopulistische Politiker verharmloste das Coronavirus und lehnte Schutzmassnahmen ab. Bolsonaro zeigte sich bei diversen Gelegenheiten ohne Maske, löste Menschenansammlungen aus und machte Selfies mit Fans. Am Sonntag vergangener Woche war der damalige Bildungsminister Abraham Weintraub zur Zahlung von 2000 Reais verdonnert worden. Er hatte ohne eine Maske zu tragen, an einer Demonstration von Regierungsanhängern teilgenommen.