Gründer von Bürgerwehr in mexikanischer Unruheregion getötet
Hipólito Mora wird Opfer brutaler Gewalt. Der mexikanische Bürgerwehrführer hatte gegen das hiesige Drogenkartell gekämpft. Die Hintergründe sind noch unklar.
Das Wichtigste in Kürze
- Hipólito Mora, der Gründer einer Bürgerwehr im Westen Mexikos, wurde getötet.
- Bewaffnete griffen ihn und seine Eskorte an und setzten sein Fahrzeug in Brand.
- Mexiko leidet seit Jahren unter einer Welle der Gewalt mit Tausenden von Tötungsdelikten.
In einer Unruheregion im Westen Mexikos ist der Gründer der dortigen Bürgerwehr nach Morddrohungen getötet worden. Hipólito Mora und drei Nationalgardisten aus seiner Eskorte wurden von Bewaffneten in der Ortschaft La Ruana angegriffen, wie die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Michoacán am Donnerstag (Ortszeit) mitteilte.
Moras Geländewagen sei zudem in Brand gesetzt worden. Die mutmassliche Leiche des 67-jährigen Limonen-Bauers wurde von den Ermittlern weitgehend verbrannt aufgefunden. Die Bürgerwehren im Bundesstaat Michoacán hatten sich 2013 im Kampf gegen das Drogenkartell «Caballeros Templarios» (Tempelritter) gegründet.
Die schweren Gefechte brachten die Region an den Rand eines Bürgerkriegs. Später wurden einige Selbstverteidigungsgruppen in die Polizei integriert oder entwaffnet. Die verfeindeten Fraktionen innerhalb der Milizen warfen sich oft gegenseitig vor, selbst ins organisierte Verbrechen verstrickt zu sein.
Gouverneur verspricht schnelle Aufklärung
Der Gouverneur von Michoacán, Alfredo Ramírez, bedauerte Moras Tod und versprach eine gründliche Aufklärung. Seine Regierung habe den Ex-Milizenchef gebeten, das Dorf La Ruana zu seiner eigenen Sicherheit zu verlassen. Aber er habe sich geweigert. Die Hintergründe des Angriffs blieben zunächst unklar.
Mora war nach eigenen Aussagen in den vergangenen Monaten bereits zwei Mordversuchen entgangen. Am Donnerstagmittag fuhren er und seine Eskorte in zwei Fahrzeugen von einem landwirtschaftlich genutzten Feld zum Haus von Mora, als sie attackiert wurden, wie die Generalstaatsanwaltschaft mitteilte.
In Mexiko grassiert seit Jahren eine Welle der Gewalt. Im vergangenen Jahr kamen auf 126 Millionen Einwohner rund 32'000 Tötungsdelikte. Zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen kämpfen um die Kontrolle von Einflussgebieten und Schmuggelrouten. Oft unterhalten sie Verbindungen zu korrupten Politikern und Sicherheitskräften.