Humanitäre Hilfe in Syrien nach Veto im UN-Sicherheitsrat gefährdet
Die Reduzierung der Grenzübergänge für Hilfslieferungen könnte für Millionen Notleidende in Syrien verheerende Folgen haben, warnen Hilfsorganisationen.
Das Wichtigste in Kürze
- Ein Veto im UN-Sicherheitsrat gefährdet die humanitäre Hilfe in Syrien.
- Russland fordert eine Reduzierung der Grenzübergänge für Hilfslieferungen.
- Dies könnte für Millionen Notleidende verheerende Folgen haben.
Nach einer Blockade im UN-Sicherheitsrat warnen Hilfsorganisationen vor den verheerenden Folgen für Millionen Notleidende in Syrien.
Eine weitere Reduzierung der Zahl der Grenzübergänge für Hilfslieferungen wäre «ein grosser Rückschlag für die humanitäre Hilfe» im Nordwesten Syriens. Dies erklärte der Programmkoordinator der Welthungerhilfe für die Region, Konstantin Witschel, am Mittwoch.
«Es würde zwangsläufig zu grossen Versorgungsengpässen für die notleidende Bevölkerung kommen», warnte er. Die Hungerkrise würde sich noch einmal dramatisch zuspitzen.
Humanitäre Hilfe verhindert
Russland und China hatten am Dienstag mit einem Veto eine deutsch-belgische Resolution zur Fortsetzung humanitärer Hilfe für das Bürgerkriegsland verhindert. Das mächtigste Gremium der UN hat nur noch bis Freitag Zeit, um sich vor Frist-Ende auf eine Verlängerung zu einigen.
Hintergrund ist eine seit 2014 bestehende Resolution. Diese erlaubt es den UN, Hilfsgüter auch in Teile des Landes zu bringen, die nicht von Syriens Regierung kontrolliert werden. Lange gab es vier solche Übergänge, Anfang des Jahres wurde die Zahl auf zwei reduziert. Russland will nun nur noch einen Übergang für die Lieferung von Hilfsgütern offenhalten.
Syrien erlebt derzeit eine schwere Wirtschaftskrise. Hilfsorganisation warnen, dass sich Hunger immer weiter ausbreite. Nach Schätzungen des Welternährungsprogramms (WFP) haben rund 9,3 Millionen Syrer nicht mehr genug zu essen.