In Venezuela kostet eine Rolle Klopapier einen halben Monatslohn
Es brodelt in Venezuela. Die politische Lage ist höchst unstabil, die Armut wird immer grösser und es herrscht Hyperinflation. Sogar Klopapier wird unbezahlbar.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Venezolaner müssen für Klopapier zurzeit ihren halben Monatslohn hinblättern.
- Wegen der Hyperinflation werden sogar Käse und Windeln fast unbezahlbar.
Die Misere im südamerikanischen Land Venezuela ist gross. Staatschef Nicolás Maduro und Übergangspräsident Juan Guaidó ringen um die Macht. Das Land ist gespalten.
Das erdölreiche Land steckt aber nicht nur in einer politischen, sondern auch in einer wirtschaftlichen Krise. Es herrscht Hyperinflation. Die Leute stehen schon frühmorgens Schlange, um in Supermärkten an bezahlbare Lebensmittel zu gelangen.
Im Müll nach Essen suchen
Doch das ist nicht alles: Immer mehr Venezolaner suchen sogar im Abfall nach Essbarem, wie «Bild» berichtet. Und sie kaufen nicht mit der offiziellen von der Regierung festgelegten Umtauschrate ein, sondern mit dem Schwarzmarktpreis. Doch auch diese Preise sind angesichts des Mindestlohnes in Venezuela (18'000 Bolivar sind 7.10 Franken) sehr hoch.
Käse, Pasta oder ein Poulet können sie sich kaum mehr leisten. Der Preis für ein Poulet liegt mit knapp 16'000 Bolivar bei einem monatlichen Durchschnittseinkommen eines Venezolaners.
Ein Paket Spaghetti kostet 8500 Bolivar (3.40 Franken) und damit knapp einen halben Monatslohn. Eine Rolle Klo-Papier ist sogar noch teurer. Dafür geht zurzeit sogar die Hälfte des Monatslohns drauf.
Zu wenig Bargeld
In Venezuela kann zurzeit kaum jemand so viel Bargeld auftreiben, wie er für den täglichen Einkauf benötigen würde. Deshalb versuchen viele, mit Debit-Karte zu bezahlen. Zurzeit ist kein Ende der Misere in Sicht.