Kim Jong Un

Kim Jong Un: Schwester seit einem Monat verschwunden

Antun Boskovic
Antun Boskovic

Nordkorea,

Kim Jong Uns Schwester scheint von der Bildfläche verschwunden zu sein. Zuletzt wurde spekuliert, dass sie die Macht von ihrem Bruder übernehmen könnte.

Kim Jong Un Schwester
Kim Jong Un, Machthaber von Nordkorea, und dessen Schwester Kim Yo Jong nehmen am 27. April 2018 am ersten Gipfeltreffen mit Südkoreas Präsident Moon teil. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Diesen Sommer mehrten sich Gerüchte, dass es Kim Jong Un gesundheitlich schlecht gehe.
  • Vermehrt wurde spekuliert, dass seine Schwester, Kim Yo Jong, die Macht übernehmen könnte.
  • Doch im Gegensatz zu ihrem Bruder wurde sie seit über einem Monat nicht mehr gesehen.

Was ist bloss mit Nordkoreas Machthaber-Familie los? Erst vor wenigen Tagen machten Gerüchte die Runde, dass es Kim Jong Un schlecht gehe. Ein südkoreanischer Diplomat behauptete sogar, dass der nordkoreanische Staatschef im Koma liege.

Zudem wurde spekuliert, dass seine jüngere Schwester, Kim Yo Jong, allmähliche die Macht übernehmen könnte. Bereits im Frühjahr kursierten Gerüchte, wonach sich Kim Jong Un nach einer Operation in Lebensgefahr befinde.

Kim Jong Un besucht Provinz in Nordkorea
Dieses von der staatlichen nordkoreanischen Nachrichtenagentur KCNA am 28. August zur Verfügung gestellte Foto zeigt Kim Jong Un (2.v.r), der während eines Besuchs in der Provinz Hwanghae-namdo einen Maiskolben hält. - dpa

Doch die staatliche Nachrichtenagentur KCNA hat letzte Woche neue, offizielle Fotos des Machthabers veröffentlicht. Dabei war er unter anderem an einer Parteisitzung und bei einem Besuch eines Maisfeldes zu sehen.

Schwester seit über einem Monat nicht mehr in Öffentlichkeit

Dafür scheint von seiner Schwester seit über einem Monat jede Spur zu fehlen. Ihren letzten öffentlichen Auftritt hatte die 32-Jährige am 27. Juli. Im vergangenen Jahr schien sie immer mehr zu Kims rechter Hand aufzusteigen.

Kim Yo Jong
Kim Yo Jong, Schwester des nordkoreanischen Machthabers Jong Un. (Archivbild) - dpa

Nam Sung Wook, Nordkorea-Experte der Korea University, glaubt, dass ihr das zum Verhängnis werden könnte. «Wenn in der Vergangenheit jemand als rechte Hand bezeichnet wurde, wurde ihm sofort wieder die Macht entzogen», erläutert er in der südkoreanischen Zeitung «Chosun Ilbo».

Kim Jong Un mache da auch vor den eigenen Verwandten keinen Halt. Es könne aber sein, dass Kim Yo Jong auf eigene Initiative wieder in den Hintergrund gerückt sei.

Der nordkoreanische Machthaber schreckt jedenfalls nicht davor zurück, jemanden zu entmachten oder zu eliminieren, wenn er diese Person als Gefahr für sich selbst sieht. So liess er etwa Jang Song Thaek, den Stiefsohn seines Vaters, eliminieren.

Als Kims Vater, Kim Jong Il, im Sterben lag, wurde Jang nachgesagt, dass er der de facto Machthaber Nordkoreas sei.

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