Mexikos Präsident: Keine Geschenke von Drogenkartellen annehmen
Zurzeit machen Videos in Mexico die Runde, in denen Drogenkartelle Weihnachtsgeschenke verteilen. Davor warnt nun Präsident Andrés Manuel López Obrador.
Das Wichtigste in Kürze
- Andrés Manuel López Obrador warnt vor Geschenken von Drogenkartellen zu Weihnachten.
- Es sind Videos im Umlauf, in welchen die Kartelle Spielzeuge und Süssigkeiten verteilen.
- Der mexikanische Präsident warnt, dass dies «nicht in ehrlicher Absicht» geschehe.
Mexikos Präsident Andrés Manuel López Obrador hat die Bevölkerung aufgerufen, keine Geschenke von Drogenkartellen anzunehmen. Mit seiner Mahnung reagierte er auf Videos in sozialen Netzen. Diese sollen zeigen, wie Mitglieder eines Verbrechersyndikats im Bundesstaat Jalisco in Autokorsos durch ärmere Stadtviertel fahren. Dabei verteilen sie zu Weihnachten Spielzeuge und Süssigkeiten.
«Lassen Sie sich nicht manipulieren», appellierte der Staatschef am Dienstag (Ortszeit) auf einer Pressekonferenz in Mexiko-Stadt. Solche Aktionen dienten den Kartellen bloss dazu, die Sympathie der Einwohner zu gewinnen. «Auch wenn Sie Ihnen Lebensmittel geben: Das geschieht nicht in ehrlicher Absicht, sondern um das Volk als Schutzschild zu benutzen», warnte López Obrador.
Aktion geht von «RR» aus
Die Videos sollen aus Vierteln in den benachbarten Städten Guadalajara und Zapopan im Bundesstaat Jalisco stammen. Zu sehen ist, wie von weihnachtlich geschmückten Lieferwagen aus Geschenke an Menschen auf der Strasse verteilt werden. In einigen Clips heisst es, die Aktion sei von «RR» ausgegangen. Unter dieser Abkürzung ist der Anführer einer der Zellen des gefährlichen Kartells Jalisco Nueva Generación (CJNG) bekannt.
In Mexiko gibt es zahlreiche Drogenkartelle und andere kriminelle Gruppen, die um die Kontrolle über Gebiete kämpfen. Im vergangenen Jahr wurden in dem nordamerikanischen Land mit etwa 126 Millionen Einwohnern im Durchschnitt 94 Morde pro Tag registriert.