Mitarbeiter getötet: Ärzte ohne Grenzen stoppt Arbeit in Burkina Faso
Die Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen (MSF) stellt nach dem Tod zweier Mitarbeiter bei einem Angriff in Burkina Faso vorübergehend ihre Arbeit in dem westafrikanischen Land ein. Das teilte eine MSF-Sprecherin am Freitag mit. Bis auf Weiteres werde die Organisation dort nur noch in lebensbedrohlichen Notfällen helfen. Der Schritt sei nötig, um die Risiken zu analysieren, denen die Teams derzeit ausgesetzt seien. «Wir wollen ausserdem erneut die inakzeptable Natur dieses Angriffs auf Kollegen betonen, die in einem deutlich gekennzeichneten MSF-Fahrzeug während ihrer medizinischen Arbeit unterwegs waren», hiess es weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Angaben der Organisation war der Wagen mit vier Mitarbeitern am Mittwoch vergangener Woche auf einer Strasse im Nordwesten des Landes unweit der Grenze zu Mali von Bewaffneten beschossen worden.
Zwei 34 und 39 Jahre alte Mitarbeiter, beide aus Burkina Faso, starben. Die anderen beiden Mitarbeiter konnten entkommen.
In Burkina Faso, das rund 21 Millionen Einwohnern zählt, war es Ende September zum zweiten Militärputsch innerhalb eines Jahres gekommen. In dem Staat in der Sahelzone sind bewaffnete Gruppen aktiv, von denen einige der Terrormiliz Islamischer Staat oder dem Terrornetzwerk Al-Kaida angehören. Trotz grosser Goldvorkommen gehört Burkina Faso zu den ärmsten Ländern der Welt.
Ärzte ohne Grenzen ist bislang nach eigenen Angaben in vier Regionen des Landes aktiv. In der zweiten Jahreshälfte 2022 führte das medizinische Personal der Organisation nach eigenen Angaben rund 400 000 Patientengespräche und half rund 4300 Frauen bei Geburten.