Nawalny-Täter vergifteten weitere Kremlgegner
Der russische Geheimdienst soll einer Recherche zufolge nicht nur für das Attentat auf Alexei Anatoljewitsch Nawalny verantwortliche sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Nawalny hat den russischen Geheimdienst für den Anschlag auf ihn verantwortlich gemacht.
- Die Geheimdienstler sollen Recherchen zufolge auch in den Fall Kara-Mursa verwickelt sein.
- Vertretern des FSB wurden bereits mehrere Attentate vorgeworfen.
Der Kremlkritiker Alexei Anatoljewitsch Nawalny hat mehrere russische Geheimdienstler für den Giftanschlag auf sich verantwortlich gemacht. Diese sollen einer Recherche nach auch in den Fall des vergifteten Oppositionellen Wladimir Kara-Mursa verwickelt sein.
Die Männer sollen Kara-Mursa vor seinen Zusammenbrüchen in den Jahren 2015 und 2017 verfolgt haben. So schreibt die Investigativplattform Bellingcat und beruft sich auf Reisedaten.
Der mittlerweile im Ausland lebende Journalist war zwischenzeitlich mit Nieren- und Lungenversagen dem Tode nah gewesen. In seinem Organismus waren viele Schwermetalle gefunden worden – woher sie kamen, blieb unklar.
Mehrere Oppositionelle beseitigt
Den Vertretern des Inlandsgeheimdienstes FSB war zuvor bereits weitere Attentate vorgeworfen worden. Neben dem Anschlag auf Alexei Anatoljewitsch Nawalny sollen sie auch an Morden an drei Oppositionellen beteiligt gewesen sein. Diese geschahen in den Jahren 2014, 2015 und 2019. An den neuesten Recherchen waren auch das Magazin «Der Spiegel» und das Investigativnetzwerk «The Insider» beteiligt.
Im Dezember hatten die Journalisten die FSB-Vertreter beschuldigt, hinter dem versuchten Mord an Nawalny zu stecken. Auch der Oppositionsführer vermutet ein FSB-«Killerkommando» unter Befehl von Präsident Wladimir Putin hinter dem Attentat. Putin und der FSB weisen das zurück.