Pakistan: Klimawandel sorgt für «Verwüstung bei den Ärmsten»
Diesen Sommer war Pakistan besonders stark von Flutregen betroffen. Planungsminister Ahsan Iqbal sieht darin die Folgen des Klimawandels.
Das Wichtigste in Kürze
- Planungsminister Ahsan Iqbal sieht in den Entwicklungen in Pakistan den Klimawandel.
- Dieser habe für «Verwüstung bei den Ärmsten» gesorgt.
- Bei der Klimakonferenz fordert das Land Zahlungen, um Klimaschäden auszugleichen.
Die Schreckensszenarien von den verheerenden Folgen des Klimawandels sind in Pakistan bereits bittere Realität. Planungsminister Ahsan Iqbal sagte am Mittwoch bei der Weltklimakonferenz in Scharm el Scheich: «Der Klimawandel ist keine Fiktion mehr, er ist Wirklichkeit geworden.»
Die Erderwärmung habe «Verwüstung bei den Ärmsten der Armen angerichtet – und damit eine menschliche Tragödie.» Man werde in Zukunft noch eine weitere Verstärkung dieser Entwicklung feststellen. Es werde regnen, wenn man keinen Regen brauche und nicht regnen, wenn Regen gebraucht wird.
Überschwemmungen in Pakistan
In Pakistan hatten Überschwemmungen in diesem Sommer gewaltige Zerstörungen angerichtet. In dem südasiatischen Land mit mehr als 225 Millionen Einwohnern kamen nach offiziellen Angaben 1600 Menschen ums Leben. Etwa ein Drittel des Landes stand unter Wasser.
Millionen Menschen wurden obdachlos und unzählige Brücken, Strassen, Häuser, Felder, Kliniken und Krankenhäuser wurden zerstört oder beschädigt. 33 Millionen Menschen gelten als direkt betroffen. Die Weltbank schätzte den entstandenen Schaden auf mehr als 30 Milliarden Dollar.
«Pakistan hat den Preis gezahlt für etwas, das es nicht verursacht hat», sagte Iqbal. Das Land trage zur Erderwärmung «weniger als ein Prozent» bei. Es gehöre aber zu den verwundbarsten Ländern mit Blick auf klimabedingte Schäden.
«Die Ärmsten der Armen zahlen diesen Preis.» Sie seien getroffen worden von einer Katastrophe, für die sie nicht verantwortlich seien.
Pakistan fordert bei der Klimakonferenz in Ägypten neue Zusagen reicher Staaten, um klimabedingte Schäden in ärmeren Ländern auszugleichen. Ob bei der Konferenz ein neuer Geldtopf unter dem Dach der Vereinten Nationen geschaffen wird, ist unklar. Die Konferenz läuft offiziell bis heute Freitag.