Papst mit Friedensappell im Kongo: Kein Platz für Gewalt und Hass!

In einer Rede sprach der Papst davon, dass Gewalt und Hass die Entwicklung lähmen «und uns in eine dunkle Vergangenheit zurückführen».

Roter Teppich
Wenn der Papst (M) zu einer Pilgerreise aufbricht, dann wird schon mal der rote Teppich ausgerollt. Auf seiner sechstägigen Afrika-Reise wird Franziskus den Kongo und den Südsudan besuchen. Gregorio Borgia/AP/dpa - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Papst Franziskus ist am Dienstag in der Demokratischen Republik Kongo gelandet.
  • Zu Beginn seiner Afrika-Reise hat er appelliert, sich für Frieden einzusetzen.

Papst Franziskus hat zu Beginn seiner Afrikareise in der Demokratischen Republik Kongo appelliert, sich für Frieden und ein Ende der blutigen Konflikte einzusetzen. «Die Gewalt und der Hass dürfen bei niemandem mehr Platz im Herzen oder auf den Lippen haben, denn sie sind menschenfeindliche und antichristliche Gefühle, die die Entwicklung lähmen und uns in eine dunkle Vergangenheit zurückführen», sagte der Pontifex am Dienstag in der Hauptstadt Kinshasa bei einem Treffen mit Spitzenpolitikern, Vertretern der Zivilgesellschaft und Diplomaten.

Der Kongo wird seit Jahrzehnten von Konflikten gebeutelt. Zuletzt eskalierte die Gewalt vor allem im Osten des Landes, wo Rebellen vermehrt Anschläge verübten und viele Menschen töteten.

Franziskus: Leid in Afrika häufig von aussen

Franziskus erinnerte in seiner ersten öffentlichen Rede in Kinshasa aber auch daran, dass das Leid in Afrika häufig von aussen kommt: «Es ist tragisch, dass diese Gegenden und der afrikanische Kontinent im Allgemeinen immer noch unter verschiedenen Formen von Ausbeutung leiden. Nach dem politischen Kolonialismus hat sich nämlich ein ebenso versklavender »wirtschaftlicher Kolonialismus« entfesselt.»

Deshalb könne der Kontinent nicht von seinen Ressourcen und Bodenschätzen profitieren. «Hände weg von der Demokratischen Republik Kongo, Hände weg von Afrika!», forderte Franziskus. «Die Erstickung Afrikas muss aufhören: Es ist kein Bergwerk, das ausgebeutet, und kein Boden, der zur Plünderung freigegeben ist. Afrika möge selbst der Protagonist seines Schicksals sein!»

Vor der Rede im Präsidentenpalast war Franziskus vom Flughafen in die Innenstadt gefahren – Hunderttausende Menschen waren dabei kilometerlang Spalier gestanden und hatten dem Oberhaupt der Katholiken und dessen Tross begeistert zugejubelt. Am Mittwoch (9.30 Uhr) feiert Franziskus auf einem Militärflughafen eine öffentliche Messe, zu der dann mehr als eine Million Gläubige erwartet werden.

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