Polizei in Hongkong verbietet für Samstag geplante Grossdemonstration
Seit drei Wochen ist die Lage in Hongkong höchst angespannt. Heftige Demonstrationen halten die Stadt in Atem. Doch damit soll nun endgültig Schluss sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Seit drei Monaten gehen in Hongkong Menschen auf die Strasse.
- Am Samstag war die nächste grosse Demonstration geplant.
- Doch die Polizei erliess dafür nun ein Verbot.
Die Polizei in Hongkong hat eine für Samstag geplante Grossdemonstration verboten. Als Begründung seien Sicherheitsbedenken angegeben worden, teilten die Organisatoren am Donnerstag in der chinesischen Sonderverwaltungszone mit.
Am vergangenen Wochenende war es bei einer Demonstration zu heftigen Auseinandersetzungen zwischen Teilnehmern und der Polizei gekommen.
In einem Brief an die Organisatoren schrieb die Polizei nun, dass zu befürchten sei, dass Teilnehmer der für Samstag geplanten Demonstration «gewalttätige und destruktive Taten» begehen wollten. Demonstrierende hätten zuletzt «nicht nur Feuer gelegt und Strassensperren errichtet, sondern auch Benzinbomben, Stahlkugeln, Steine, lange Speere und verschiedene selbst gefertigte Waffen genutzt, um öffentliches Eigentum in grossem Umfang zu zerstören und anderen Schaden zuzufügen.»
Polizist feuerte erstmals einen Schuss ab
In Hongkong gibt es seit drei Monaten Massendemonstrationen für mehr Demokratie und gegen eine wachsende Einflussnahme Pekings. Dabei kam es am vergangenen Wochenende zu schweren gewalttätigen Auseinandersetzungen. Dabei setzten die Beamten unter anderem Wasserwerfer ein, erstmals seit Beginn der Proteste feuerte ein Polizist einen Schuss ab.
Die für Samstag geplante Grossdemonstration sollte aus Anlass des fünften Jahrestages der Entscheidung Pekings stattfinden, politische Reformen in Hongkong zu verbieten. Diese Entscheidung hatte 2014 die sogenannte Regenschirmbewegung ausgelöst.