Snowdens Buch-Erlöse stehen US-Staat zu
Ein US-Gericht entscheidet, dass der Bucherlös aus den Memoiren von Whistleblower Edward Snowden dem amerikanischen Staat zugutekommen.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Bucherlös aus Edward Snowdens Memoiren bleibt in Amerika.
- Er habe sein Werk nicht dem Geheimdienst zur Freigabe vorgelegt, so lautet die Begründung.
Die Erlöse aus der Veröffentlichung der Memoiren des Whistleblowers Edward Snowden stehen nach einer US-Gerichtsentscheidung dem amerikanischen Staat zu. Snowden habe gegen seine Verpflichtung verstossen.
Er hätte die Veröffentlichungen mit Bezug zu seiner Geheimdienst-Tätigkeit zur Freigabe vorlegen müssen. Dies entschied ein Richter im US-Bundesstaat Virginia am Dienstag. Deshalb gab er einer Klage der US-Regierung statt.
Flucht nach Ecuador
Snowden hatte 2013 Dokumente zu Ausspäh-Aktivitäten des US-Abhördienstes NSA und seines britischen Gegenparts GCHQ an Journalisten gegeben. Auf der Flucht über Hongkong wollte er nach eigenen Angaben nach Ecuador. Davor strandete er aber am Moskauer Flughafen, nachdem die US-Regierung seinen Reisepass annulliert hatte. Snowden bekam Asyl in Russland, nach einer Verlängerung aktuell bis 2020.
Drei Geheimhaltungsvereinbarungen
Die US-Regierung hatte zur Veröffentlichung von Snowdens Memoiren «Permanent Record» per Klage Anspruch auf dessen Erlöse aus dem Buch erhoben. Snowden habe jeweils drei Geheimhaltungsvereinbarungen mit den Geheimdiensten CIA und NSA unterschrieben, stellte der Richter nun fest. Ihre Anforderungen, sich vor Veröffentlichungen das Material freigeben zu lassen, seien eindeutig gewesen. Snowden habe auch dagegen verstossen, als bei mehreren seiner Konferenz-Auftritte per Online-Video Auszüge aus Dokumenten mit Vertraulichkeitsvermerk gezeigt worden seien.