Starke Erdbeben in Afghanistan erschüttern Grenzregion nahe Iran
Die US-Erdbebenwarte USGS bezifferte die Stärke von mindestens acht Beben am Samstag auf Werte zwischen 4,6 und 6,3. Die Erdstösse ereigneten sich am Morgen nordwestlich der afghanischen Grenzstadt Herat, in einer geringen Tiefe von rund zehn Kilometern.
Mindestens 15 Personen sind dabei umgekommen. Dutzende weitere Bewohner der Grenzprovinz Herat nahe dem Iran seien verletzt worden, sagte ein Sprecher des Katastrophenschutzes der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Besonders betroffen war demnach der Bezirk Sindadschan. Auch Häuser seien beschädigt worden. Die Behörden befürchten, dass die Opferzahlen noch steigen.
Herat stark betroffen
Auch im Nachbarland Iran waren die Beben zu spüren. Bewohner der rund 300 Kilometer von der Erdbebenzone entfernten Millionenmetropole Maschhad im Iran erzählten, dass Häuserwände gezittert hätten. Laut Irans Staatsmedien wurden Teams zur Inspektion möglicher Schäden in Grenzgebiete geschickt. Es habe Dutzende Nachbeben gegeben.
Ein Bewohner der afghanischen Provinz Herat berichtete von den starken Beben: «Wir sind aus den Gebäuden geflohen», sagte der Mann. «Alle sind auf freiem Feld und niemand weiss, was mit ihren Häusern passiert ist.» Mehr als zwei Millionen Menschen sind in der afghanischen Grenzprovinz zu Hause.
Der Leiter der staatlichen Nachrichtenagentur im von den Taliban regierten Afghanistan schrieb in einer Journalistengruppe: «Leider hat das Erdbeben bei den Bewohnern von Herat viele Schäden hinterlassen. Genaue Details werden später bekannt gegeben.»
Immer wieder kommt es zu schweren Erdbeben in der Region, wo die Arabische, die Indische und die Eurasische Platte aufeinandertreffen. Bei einem verheerenden Erdbeben kamen 2022 in Afghanistan mehr als 1000 Menschen ums Leben.