Südafrikanisches Gericht hebt Haftstrafen weisser Farmer für Mord an Schwarzem auf
Das oberste südafrikanische Berufungsgericht (SCA) hat die Haftstrafen für zwei weisse Farmer wegen des Mordes an einem schwarzen Jugendlichen aufgehoben.

Das Wichtigste in Kürze
- Richter sehen Beweislage als widersprüchlich.
«Beide Angeklagten werden für unschuldig erklärt und freigesprochen», erklärten die Richter am Freitag. Die Farmer Pieter Doorewaard und Philip Schutte waren im vergangenen Jahr zu 18 beziehungsweise 23 Jahren Gefängnis verurteilt, acht Monate später aber gegen Kaution freigelassen worden.
Den beiden Männern war die Ermordung des 15-jährigen Mathlomola Mosweu im Jahr 2017 zur Last gelegt worden. Der schwarze Jugendliche hatte sich beim Sturz aus einem fahrenden Auto das Genick gebrochen. Dem Urteil von 2019 zufolge soll Schutte ihn aus dem Fahrzeug gestossen haben, weil er nach Aussagen der beiden Angeklagten Sonnenblumen von ihrer Farm gestohlen haben soll. Die Angeklagten hatten dies zurückgewiesen und ausgesagt, der Junge habe während der Fahrt zur Polizei aus dem Auto fliehen wollen.
Die SCA-Richter bezeichneten die Beweislage in ihrem Urteil nun als widersprüchlich. Die Staatsanwaltschaft habe die Schuld der Angeklagten damals nicht eindeutig beweisen können.
Der Tod Mosweus hatte zu gewaltsamen Angriffen auf Eigentum von Weissen in der Stadt Coligny geführt. Rassistisch motivierte Straftaten weisser Farmer gegen Schwarze kommen in Südafrika häufig vor. 2016 sorgten zwei Landwirte für Empörung, die einen Schwarzen in einen Sarg sperrten, was dieser aber überlebte. Die Täter wurden zu 16 beziehungsweise 19 Jahren Gefängnis verurteilt.