UNO: Konflikt in Syrien hat mehr als 920'000 Menschen vertrieben
In den ersten vier Monaten des Jahres sind 920'000 Menschen in Syrien vertrieben worden. Laut UNO ist das die höchste Zahl für eine solche Zeitspanne seit 2011.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Syrien-Konflikt hat zu Beginn des Jahres über 920'000 Menschen vertrieben.
- Dies sagte ein UNO-Hilfskoordinator am Montag in Genf.
Mehr als 920'000 Menschen sind nach Angaben der Vereinten Nationen in den ersten vier Monaten des Jahres durch den Konflikt in Syrien vertrieben worden. Das sei die höchste Zahl in einem solchen Zeitraum seit Beginn des Bürgerkriegs im März 2011, sagte der UNO-Hilfskoordinator für Syrien, Panos Moumtzis, am Montag vor Journalisten in Genf.
Laut der UNO stieg damit die Zahl der Vertriebenen in Syrien auf 6,2 Millionen. Ihren Angaben zufolge gibt es zudem 5,6 Millionen syrische Flüchtlinge im Ausland. Moumtzis sagte, die meisten Menschen seien durch die Offensive der Regierungstruppen auf die Rebellenbastionen in Ost-Ghuta sowie durch die Kämpfe in der Provinz Idlib vertrieben worden, die als eine der letzten Regionen noch unter Kontrolle der Rebellen ist. Zuletzt waren dort bei Luftangriffen dutzende Zivilisten getötet worden.
Moumtzis sagte, es bestehe die Befürchtung, dass «mit der Situation in Idlib das Schlimmste der Syrien-Krise noch bevorsteht». Die Weltgemeinschaft müsse dafür sorgen, dass «wir dort nicht ein ähnliches Szenario wie in Ost-Ghuta erleben». In der früheren Rebellenenklave waren hunderte Zivilisten bei Luftangriffen getötet worden, bevor die Regierungstruppen Mitte April schliesslich den Abzug der letzten Rebellen erzwangen.