Ein Monat nach der umstrittenen Präsidentenwahl in Venezuela protestieren Tausende gegen die Regierung.
Anti-Maduro-Proteste.
Anti-Maduro-Proteste. (Archivbild) - AFP/Archiv

Einen Monat nach der von Betrugsvorwürfen überschatteten Präsidentenwahl in Venezuela sind zahlreiche Anhänger der Opposition gegen die autoritäre Regierung von Präsident Nicolás Maduro auf die Strasse gegangen. In der Hauptstadt Caracas skandierten sie «Freiheit» und zeigten Transparente mit der Aufschrift «Wir sind nicht die Opposition – wir sind die Regierung». Auch in anderen Städten des südamerikanischen Landes und im Ausland demonstrierten Regierungsgegner gegen das aus ihrer Sicht manipulierte Wahlergebnis.

«Ich weiss, dass die letzten 30 Tage hart waren, aber sie waren auch ein Beweis für unsere Einigkeit und Entschlossenheit. Mit jedem Tag, der vergeht, wird unsere Stimme lauter und unser Kampf stärker», schrieb der oppositionelle Präsidentschaftskandidat Edmundo González Urrutia auf X. «Die Venezolaner haben sich für einen friedlichen Wandel und ein besseres Leben entschieden, und wir werden dafür sorgen, dass ihr Wille respektiert wird.»

Nach der Wahl am 28. Juli hatte die regierungstreue Wahlbehörde den seit 2013 regierenden Staatschef Maduro zum Sieger erklärt. Allerdings veröffentlichte sie bislang nicht die aufgeschlüsselten Resultate.

USA erkennen Sieg der Opposition an

Die Opposition wirft der Regierung Wahlfälschung vor und reklamiert den Sieg für ihren Kandidaten González. Die USA und mehrere lateinamerikanische Länder haben den Wahlsieg des Ex-Diplomaten bereits anerkannt. Auch die Europäische Union und die Organisation Amerikanischer Staaten zweifeln das offizielle Wahlergebnis an.

Schon die Wiederwahl Maduros 2018 war international von vielen Ländern nicht anerkannt worden. Der damalige Parlamentspräsident Juan Guaidó erklärte sich 2019 zum Interimspräsidenten, konnte sich aber im Land nicht durchsetzen – vor allem, weil das Militär hinter Maduro stand. So konnte er die damaligen Proteste einfach aussitzen.

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