Wladimir Putin hat jetzt zwei grosse Probleme
Der Westen will nicht mit Wladimir Putin verhandeln und er selbst verfügt nicht über die notwendigen Mittel, den Ukraine-Krieg auf dem Schlachtfeld zu gewinnen.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach der Friedenskonferenz auf dem Bürgenstock hat Putin zwei grosse Probleme.
- Der Westen will nicht mit dem Kreml-Chef verhandeln und er kann den Krieg nicht gewinnen.
- Die grosse Sorge: Der Russe könnte einen verzweifelten Vorstoss wagen.
Wladimir Putin hat kürzlich einen Waffenstillstand im Ukraine-Krieg in Aussicht gestellt. Dazu lieferte er am Freitag seine zwei Bedingungen für die Verhandlungen: Die Ukraine müsse auf ihre Nato-Beitritts-Pläne verzichten und die Truppen aus den vier annektierten Gebieten zurückziehen.
Sowohl aus Kiew als auch aus Berlin, Washington und Brüssel, wurden seine Forderungen als «unrealistisch» zurückgewiesen. Nur Stunden später verkündete die Nato ausserdem, ab sofort die Koordinierung der Bewaffnung der ukrainischen Armee zentral und stellvertretend für alle Mitgliedstaaten übernehmen zu wollen.
Selbst die zurückhaltendsten und zögerlichsten Verbündeten der Ukraine haben dem Land mittlerweile erlaubt, die gelieferten Waffen auch gegen russische Bodenziele einzusetzen.
Russland-Verbündete haben kaum noch Waffen
Niemand will also mit Wladimir Putin verhandeln, weshalb diesem laut der «Bild» nur der Krieg bleibt, um seine militärischen und politischen Ziele in der Ukraine durchzusetzen. Doch auch in diesem Bereich sieht es für den Kreml düster aus, so die Boulevardzeitung.
Die russischen Truppen würden im Osten der Ukraine zwar weiter vorrücken, doch nehmen in der Region Donezk Woche für Woche lediglich ein bis zwei Dörfer ein. Das heisst, dass Wladimir Putin Jahre bräuchte, um die Region unter seine Kontrolle zu bringen.
Wie es in dem Bericht weiter heisst, wird Russland ausserdem Mühe haben, den Krieg wie bisher weiterzuführen. Nordkorea habe keine weitere Million Artillerie-Granaten, der Iran keine weiteren 400 ballistische Raketen und Belarus keine weiteren 200 Panzer für das Land. Und China will weiterhin keine Waffen nach Osteuropa liefern.
Wladimir Putin könnte verzweifelten Vorstoss wagen
Die Ukraine hingegen profitiert zunehmend von einer stetig wachsenden und stabilen Unterstützung durch westliche Waffenlieferungen. Und das unabhängig von den USA. So erhält sie beispielsweise über 80 F-16-Kampfflugzeuge aus Belgien, den Niederlanden und Dänemark. Jährlich Hunderttausende Artilleriegeschosse aus Deutschland sowie eine Vielzahl von Kamikaze-Drohnen aus Polen und den baltischen Staaten.
Die westlichen Verbündeten Kiews setzen ihre Ankündigung, Russland den Sieg in diesem Krieg zu verwehren, ab 2024 und darüber hinaus in die Tat um. Putin hat also zwei Probleme: Der Westen ist nicht bereit, mit ihm über die Ukraine zu verhandeln, und er verfügt nicht über die notwendigen Mittel, den Krieg auf dem Schlachtfeld zu gewinnen.
Diese Umstände machen ihn aber nicht weniger gefährlich. Um von seinem Scheitern in der Ukraine abzulenken, könnte er einen verzweifelten Vorstoss wagen. Diese Sorge teilen auch die kleinen baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen.