Wladimir Putin: Propagandisten fordern Tod für Jewgeni Prigoschin
Im russischen Propaganda-TV versteht keiner, warum Wladimir Putin mit Jewgeni Prigoschin einen Deal eingegangen ist.
Das Wichtigste in Kürze
- Die TV-Propagandisten von Russland fordern härtere Strafen für Wagner-Chef Prigoschin.
- Ein Duma-Abgeordneter findet etwa, dass «Verräter, vernichten werden» sollten.
Warum sind Wagner-Boss Jewgeni Prigoschin und seine Söldner nach ihrer Revolte straffrei davon gekommen? Diese Frage stellen sich derzeit nicht nur Menschen ausserhalb Russlands. Auch im Propaganda-TV des Landes wird über die Entscheidung von Wladimir Putin diskutiert – mit wenig Verständnis. Es werden deutlich härtere Massnahmen gefordert.
Moderator Wladimir Solowjow meinte etwa, die Rechtfertigung des Präsidenten mache für ihn keinen Sinn: «Der Oberste sagte, dass wir die Helden, die diesen Fehler begangen haben, nicht strafrechtlich verfolgen werden. Aus Respekt vor ihren Leistungen. Aber es gibt eine Redewendung dazu – danke für gestern, aber sei verantwortlich für heute.»
Auch Andrey Gurulyov, Duma-Abgeordneter, spricht von Verrat und fordert härtere Massnahmen von Wladimir Putin: «Ich bin fest davon überzeugt, dass in Kriegszeiten Verräter vernichtet werden müssen! Egal wer was sagt, egal welche Märchen sie erzählen, ein Kopfschuss ist die einzige Rettung für Prigoschin und (Dmitri) Utkin.»
Tonight on Vladimir Solovyov’s show, Russian MP Andrei Gurulyov says Yevgeny Prigozhin and Dmitry Utkin should be executed
— Francis Scarr (@francis_scarr) June 25, 2023
"There’s no other option," he adds pic.twitter.com/YF6QHtjAu9
Gurulyov sagte ausserdem, er wundere sich, wieso die Behörden nicht schon vorher eingegriffen hätten beziehungsweise im Voraus Bescheid wussten.
Er wiederholte sich in Bezug auf Prigoschin und Utkin: «Verrat kann niemals verziehen werden, unter keinen Umständen. Er kann einfach nicht verziehen werden, unabhängig von allen vergangenen Leistungen. Der einzige Ausweg für diese Freunde ist, sich zu töten, bevor eine Kugel sie findet!»