Wladimir Putin zittert nach Präsidenten-Tod vor Unruhen im Iran
Der Tod des iranischen Präsidenten Ebrahim Raisi (†63) löst bei Wladimir Putin grosse Sorgen aus.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Tod des iranischen Präsidenten sorgt in Russland für Nervosität.
- Militär-Experten sind besorgt, dass die Stabilität des iranischen Regimes wackeln könnte.
- Das hätte Auswirkungen auf den Kreml, der von Iran im Ukraine-Krieg unterstützt wird.
Am frühen Montagmorgen kam die Bestätigung: Irans Präsident Ebrahim Raisi (†63) ist bei einem Helikopterabsturz ums Leben gekommen. Mit grossem Schock dürfte diese Nachricht in Russland aufgenommen worden sein, denn Raisi war ein enger Verbündeter von Wladimir Putin (71). Der Iran versorgt die russische Armee bekanntlich mit Kampfdrohnen und unterstützt den Kreml damit im Ukraine-Krieg.
Russische Militär-Experten fürchten nun, dass Raisis Tod die Stabilität des iranischen Regimes beeinflussen könnte. Sie sprechen daher von einem «ungeheuren Verlust» für Moskau. Mit unabsehbaren Folgen.
So warnen etwa die Militär-Beobachter der «Rybar»-Gruppe, die der russischen Armee nahe steht, auf Telegram vor «innenpolitischen Veränderungen im Iran». Das Ableben Raisis würde «die Situation im Iran selbst verändern», heisst es.
Die Kreml-Propagandamaschine präsentiert Raisi gerne als geliebten Anführer, doch die «Rybar»-Blogger sprechen Klartext: «Der verstorbene Präsident ist eine sehr umstrittene Persönlichkeit unter den Iranern.»
Genau das könnte für das Regime und auch Russland nun gefährlich werden. Denn wie die Blogger schreiben: «Viele Iraner empfinden alles andere als Respekt für Raisi.» Dabei wird unter anderem an die «anhaltenden Unruhen» nach dem Tod der 22-jährigen Jina Mahsa Amini erinnert, die vom Regime umgebracht wurde, weil sie sich weigerte, ein Kopftuch in der Öffentlichkeit zu tragen.
Ein «ungeheurer Verlust» für Russlands Geopolitik
Weiter heisst es, dass es auch jetzt grosses Potenzial für Massenproteste geben, wenn die unzufriedenen Iraner die Gunst der Stunde nutzen sollten. «Niedrige Löhne, niedrige Renten aufgrund der steigenden Inflation – all dies wird der Regierung Raisi angelastet.»
Noch deutlicher werden die Kreml-treuen Blogger der Gruppe «Schiwow Z»: «Für die russische Geopolitik ist der Tod von Raisi ein ungeheurer Verlust.» Befürchtet wird das «Risiko einer Störung des internen Gleichgewichts» im Iran. «Zumal die interne Situation im Iran, gelinde gesagt, schon seit Langem alles andere als ideal ist.»
Die russische Gruppe glaubt zwar, dass das iranische Regime widerstandsfähig ist, misst Raisis Tod aber grosse Bedeutung für Wladimir Putin zu. «Er gehörte zu den Ersten, die Russland in der schwierigsten Zeit des Jahres 2022 die Hand gereicht haben.»
In der Frage der militärischen und technischen Unterstützung Russlands sei der Iran unter Raisi immer «konsequent und unmissverständlich» gewesen.
Wladimir Putin auffällig emotional bei Beileidsbekundung
Was für eine Bedeutung Raisis Tod für Russland wirklich hat, zeigte sich auch bei der Beileidsbekundung von Wladimir Putin. Selten zeigt sich der Kreml-Chef derart auffällig emotional.
Er bezeichnete Raisi als «wahrer Freund Russlands», der einen «unschätzbaren persönlichen Beitrag» zur Entwicklung der «gutnachbarlichen Beziehungen» zwischen ihren Ländern geleistet habe.
Raisi habe grosse Anstrengungen unternommen, um die beiden Länder auf «die Ebene einer strategischen Partnerschaft zu bringen», so Putin.