Japanische Stadt droht, Namen von Abfallsündern zu veröffentlichen
Die Stadt Fukushima verschärft ab März 2025 die Regeln zur Mülltrennung. Bei Zuwiderhandlungen werden die Namen von Einzelpersonen und Firmen veröffentlicht.
Das Wichtigste in Kürze
- In Fukushima ist Mülltrennung und -entsorgung ein grosses Thema.
- Eine neue Regelung ab Frühjahr 2025 wird Zuwiderhandelnde jetzt auf der Website benennen.
Fukushima hat mit hohen Müllmengen zu kämpfen. Im Geschäftsjahr 2022 lag die tägliche Müllmenge pro Person bei 1,08 kg über dem nationalen Durchschnitt von 880 Gramm. Zudem sind im Geschäftsjahr 2023 etwa 9.000 Fälle von unsachgemässem Müll festgestellt worden.
Laut der neuen Verordnung wird die Stadtverwaltung von Fukushima Müllsäcke öffnen, die nicht den Trennvorschriften entsprechen. Zunächst erfolgt eine Verwarnung, gefolgt von einer Veröffentlichung der Namen, falls keine Besserung eintritt.
Dies wurde am 17. Dezember 2024 beschlossen und stellt einen deutlichen Schritt im Kampf gegen unsachgemässe Müllentsorgung dar.
Verschärfte Kontrollen und Sanktionen
Die Stadtverwaltung reagiert auf die Missstände mit einem neuen Kontrollsystem. Zunächst werden Verstossaufkleber angebracht, gefolgt von roten Warnaufklebern. Nach einer Woche erfolgt dann eine Inspektion, um die Verursacher zu identifizieren.
Wenn die Zuwiderhandlungen weiterhin bestehen, erhalten die Betroffenen mündliche Anweisungen. Sollte sich die Lage nicht ändern, wird eine schriftliche Verwarnung ausgesprochen und die Namen werden auf der städtischen Website veröffentlicht.
Wie «The Mainichi» schreibt, befürchten Kritiker, dass die Massnahme gegen das Recht auf Privatsphäre verstösst. Die Stadtverwaltung betont jedoch, dass die Kontrollen in einem geschlossenen Raum stattfinden und die Öffentlichkeit nicht einbezogen wird.
Zusammenarbeit mit anderen Städten
Die Initiative von Fukushima hebt sich von anderen Städten ab. Zwar haben auch Kyoto und Sasebo ähnliche Regelungen zur Offenlegung von Unternehmensnamen, diese beziehen sich jedoch nicht auf Einzelpersonen. Fukushima könnte somit als Musterbeispiel für andere Kommunen dienen.
Bürgermeister Hiroshi Kohata äusserte sich optimistisch zu den neuen Massnahmen. «Durch diese Initiative hoffen wir, die derzeitige Situation der unsachgemässen Müllentsorgung irgendwie zu korrigieren», sagte er. Es ist ein weiterer Schritt hin zu einer besseren Mülltrennung und Abfallreduzierung.