Familien der Opfer vom Tian'anmen-Platz fordern Gerechtigkeit
Auch 32 Jahre nach dem Massaker auf dem Tian'anmen-Platz fordern die Angehörigen der Opfer Gerechtigkeit. Es gab noch keine Versuch, die Vorfälle aufzuklären.
Das Wichtigste in Kürze
- Vor 32 Jahren tötete das Militär auf dem Tian'anmen-Platz hunderte Demonstranten.
- Ihre Angehörigen fordern nun endlich Gerechtigkeit.
Zum Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung am 4. Juni 1989 in China haben Familien der Opfer eine gerechte Aufarbeitung dieses dunklen Kapitels der chinesischen Geschichte gefordert. Die Angehörigen der Opfer haben sich im Netzwerk «Mütter vom Tian'anmen-Platz» zusammengeschlossen. In einem offenen Brief fordern sie die Offenlegung der Wahrheit über das Massaker und Entschädigung.
Die Verantwortlichen müssten zur Rechenschaft gezogen werden, heisst es in dem Schreiben. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights in China (HRiC) hat es zum Jahrestag am Freitag veröffentlichte.
«Aber 32 Jahre später sehen wir noch immer keinen Versuch, die Informationen über das Blutbad zu entsiegeln und zu enthüllen.» So die Kritik in dem Brief. Das Massaker bleibe «ein Tabu für die Regierung».
Gegen friedliche Demonstranten um den Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen-Platz) in Peking war die Volksbefreiungsarmee eingesetzt worden. Hunderte Menschen wurden getötet, tausende verletzt und inhaftiert.