Mastodon: Eine Twitter-Alternative – aber wohl kein Ersatz
Seit Elon Musk bei Twitter das Ruder übernommen hat, flüchten viele zu Alternativen, etwa Mastodon. Wirklich mit Twitter abschliessen wollen aber die wenigsten.
Das Wichtigste in Kürze
- Mastodon dürfte aktuell die populärste Alternative zu Kurznachrichtendienst Twitter sein.
- Seit Elon Musks Übernahme wechseln jeden Tag tausende User die Plattform.
- Wirklich mit Twitter abschliessen wollen jedoch nur grob 1,6 Prozent davon.
Elon Musk übernimmt Twitter, stellt das Unternehmen auf den Kopf und der grosse User-Exodus folgt prompt. In etwa so sahen die letzten paar Wochen aus, seitdem der Tesla-Chef Twitter aufgekauft hat. Seither lassen die Nutzerströme bei Twitter-Alternativen wie etwa Mastodon nicht mehr nach. Das Ganze erinnert etwas an das WhatsApp-Datenschutz-Debakel vergangenes Jahr.
Doch wie schon bei WhatsApp-Alternative Signal scheint auch der Userzuwachs bei Mastodon wenig nachhaltig. Dies behaupten zumindest Gareth Tyson der Hong Kong University of Science and Technology sowie Bin Zia und Ignacio Castro der Queen Mary University of London. Diese haben die Situation genauer beobachtet und sind zu einem Schluss gekommen. Nur rund 1,6 Prozent der geflüchteten Nutzerinnen und Nutzer kehren Twitter definitiv den Rücken, wie bei «New Scientist» berichtet wird.
Twitter bleibt vorherrschend
In den Wochen seit der Übernahme schaffen es Hashtags wie #RIPTwitter oder #ByeByeTwitter regelmässig in die Trends der Plattform. Mit diesen meldeten viele Nutzende ihren Abschied von der Website und verlinkten auch gleich ihr neues Profil. Ebendiese Bewegungen haben die Forschenden untersucht.
Gesammelt wurden 19, Millionen Tweets, darunter 140'000 Nutzerinnen und Nutzer, welche sich bei Mastodon mit demselben Namen angemeldet haben. Unter diesen haben bisher jedoch nur 1,6 Prozent ihren Twitter-Account stillgelegt oder gar gelöscht.
Steht Mastodon noch vor dem Durchbruch?
Die Forschenden vermuten, dass die Nutzerinnen und Nutzer nur vorerst so zögerlich handeln. Gareth Tyson geht etwa davon aus, dass die meisten noch darauf waren, dass ihre wichtigsten Kontakte ebenfalls zu Mastodon wechseln. Andere befürchten wohl einen Identitätsdiebstahl, wenn sie den eigenen Twitter-Account aufgeben.