Nokia wird für 5G von belgischen Telekomkonzernen an Bord geholt
Zwei belgische Telekomkonzerne setzen bei Netzausbau künftig auf Nokia anstelle von Huawei. Huawei steht insbesondere in den USA unter ständiger Kritik.
Das Wichtigste in Kürze
- Zwei belgische Telekomkonzerns setzten neu auf Nokia anstelle von Huawei.
- Huawei steht besonders in der Kritik und wird der Spionage verdächtigt.
Dem umstrittenen chinesischen Netzwerkausrüster Huawei entgehen wichtige Aufträge in Belgien. Die belgische Tochter des französischen Telekomkonzerns Orange wie auch der Konkurrent Proximus holen sich die finnische Nokia an Bord. Die Zusammenarbeit dient der Erneuerung ihres Telekomnetzes sowie dem Ausbau des 5G-Netzes. Dies teilten die beiden Unternehmen am Freitag mit.
USA will Huawei möglichst ausschliessen
Huawei teilte mit, man akzeptiere die Entscheidungen der beiden Firmen. Die beiden belgischen Unternehmen gehören zu den ersten in Europa, die bei den Zukunftsnetzen auf den Weltmarktführer aus China verzichten. Analysten sind der Meinung, dass sich weitere Mobilfunker anschliessen dürften. Die USA üben Druck auf ihre Verbündeten aus, Huawei auszuschliessen.
Sie werfen dem Unternehmen vor, dem chinesischen Staat als Vehikel für Spionage zu dienen. Die Volksrepublik wie auch Huawei weisen dies zurück. In Deutschland deutet sich derzeit eine schärfere Überwachung von Huawei an.
Nokia und Ericsson profitieren von Skepsis
«Belgien war zu 100 Prozent abhängig von chinesischen Anbietern und Nato- und EU-Angestellte haben ihre Mobilfunkanrufe über diese Netze getätigt». Dies sagte der dänische Telekom-Berater John Strand. Die belgische Hauptstadt Brüssel ist Sitz wichtiger EU-Organe und deswegen aus Sicht der US-Geheimdienste von besonderem Interesse.
Von der Skepsis gegenüber den chinesischen Konzernen Huawei und ZTE profitieren in Europa vor allem Nokia und Ericsson. Diese werden ebenfalls eine Rolle beim 5G-Netzaufbau in Belgien spielen. Beide konnten in den vergangenen Quartalen ihre Marktanteile ausbauen. Nokia-Aktien legten mehr als zwei Prozent zu.