Der Mobilfunkprovider Proximus hat Ericsson als Netzwerkausrüster ausgewählt. Mit dem schwedischen Unternehmen soll das 5G-Netz ausgebaut werden.
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Mobilfunkantennen für den Mobilfunkstandard 5G sind an einem Mobilfunkmast angebracht. Foto: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa - dpa-infocom GmbH

Das Wichtigste in Kürze

  • Proximus will sein 5G-Netz mit Ericsson ausbauen.
  • Gegenüber dem chinesischen Unternehmen Huawei haben einige Staaten politische Vorbehalte.
  • Die USA und Grossbrittannien verzichten auf 5G-Ausrüstung von Huawei.
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Der grösste belgische Mobilfunkprovider Proximus will sein 5G-Kernnetzwerk mit dem schwedischen Netzwerkausrüster Ericsson aufbauen. Das teilten beide Unternehmen am Freitag in Brüssel mit. Bisher hatte die ehemalige Mobilfunksparte des früheren Staatsbetriebes Belgacom beim Netzausbau vor allem auf Technik des chinesischen 5G-Anbieters Huawei gesetzt. Huawei wird insbesondere von den USA verdächtigt, zu eng mit der Kommunistischen Partei Chinas zu kooperieren.

Zusammenarbeit mit Ericsson

Proximus-Manager Geert Standaert sagte, die Entscheidung, mit Ericsson zusammenzuarbeiten, sei ein wichtiger Schritt bei der Umsetzung der Netzwerkstrategie. Die Cloud-Lösung werde auch für die Erneuerung des bestehenden 4G-Netzes (LTE) verwendet.

Der Entscheidung in Belgien waren lange Diskussionen über mögliche Mehrkosten beim Umstieg auf einen neuen Ausrüster vorausgegangen. Eine ähnlich gelagerte Debatte führen auch die Netzbetreiber in Deutschland.

Auf dem technisch komplizierten Markt für den neuen Mobilfunkstandard 5G sind weltweit nur vergleichsweise wenige Anbieter unterwegs. 5G erfordert Milliarden-Investitionen in Forschung und Entwicklung. Neben den chinesischen Konzernen Huawei und ZTE sind das vor allem Ericsson und Nokia aus Skandinavien sowie Samsung aus Südkorea. US-Anbieter wie Cisco und Aruba Networks (Hewlett Packard Enterprise) spielen nur in Randbereichen eine Rolle.

Vorbehalte gegen Huawei

Gegen die Anbieter aus China gibt es vor allem von der US-Regierung politische Vorbehalte. Die Regierung von Präsident Donald Trump unterstellt vor allem Huawei eine unangemessene Nähe zur chinesischen Regierung. Sie hat Sicherheitsbedenken ins Feld geführt.

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Das Logo von Huawei prangt an einem Laden des chinesischen ITK-Riesen. - AP Photo

Auf Druck der USA hat sich auch Grossbritannien dafür entschieden, auf 5G-Ausrüstung von Huawei zu verzichten. Dies, obwohl somit hohe Mehrkosten beim Ausbau des 5G-Netzes anfallen. 5G schafft Grundlagen unter anderem für die Vernetzung von Maschinen in der Industrie und von intelligenten Geräten. Zudem ist 5G wichtig für die Digitalisierung in vielen Lebensbereichen.

Spionageaffäre um Belgacom

Der belgische Telekommunikationskonzern Belgacom stand 2013 in Zentrum einer Spionageaffäre. Damals legte eine Veröffentlichung des US-Whistleblowers Edward Snowden einen interessanten Schluss nahe. Diese gab an, dass der britische Geheimdienst GCHQ 2011 mit einem Cyberangriff in das Computernetzwerk von Belgacom eingedrungen war.

Belgacom erklärte damals, der Angriff habe nur begrenzten Erfolg gehabt. Die von Snowden veröffentlichte Materialien sagen jedoch etwas anderes. In diesen hiess es, dass der GCHQ mithilfe des US-Geheimdienstes NSA auch tief in das Netzwerk vordringen konnte. Dabei habe er Zugang zu Datenströmen der Belgacom-Kunden erhalten.

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