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AfD spielt Abschiebe-Lied auf Wahlparty – Polizei prüft

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DPA, Redaktion

Deutschland,

Die AfD liegt zwar in Brandenburg nicht auf dem ersten Platz. Trotzdem feiert die Partei – etwas abseits vom Potsdamer Stadtkern auf dem Land. Aggressive Lieder gehören dazu.

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Die AfD hat einen Abschiebe-Song gespielt - Screenshot X

Das Wichtigste in Kürze

  • AfD-Anhänger singen ein aggressives Abschiebe-Lied auf der Wahlparty.
  • Eine Gegendemo in Potsdam fordert: «Kein Raum der AfD».
  • Der Brandenburger Verfassungsschutz stuft die AfD als rechtsextremen Verdachtsfall ein.

Mit Beifall und Rufen nach Abschiebungen haben AfD-Anhänger das Ergebnis bei der Landtagswahl in Brandenburg gefeiert. Bei der Wahlparty in einem Gasthof im Potsdamer Ortsteil Marquardt zeigten sich Spitzenkandidat Hans-Christoph Berndt. Und auch die Bundesvorsitzenden Alice Weidel und Tino Chrupalla sowie der Thüringer AfD-Vorsitzende Björn Höcke waren da.

Mehrere junge AfD-Anhänger stimmten begeistert, lautstark und minutenlang ein aggressives Lied zum Thema Abschiebungen an. Zu der Melodie des Songs «Das geht ab. Wir feiern die ganze Nacht» der Band Die Atzen sangen sie: «Hey das geht ab, wir schieben sie alle ab, sie alle ab». Dazu hielten sie auf einer Tafel den Slogan «Millionenfach abschieben» hoch.

Wegen dem Song wird nun die Polizei aktiv, wie der «Tagesspiegel» schreibt. Ex-Grünen-Politiker Volker Beck kommentierte auf X: «Das ist doch Volksverhetzung nach § 130 StGB. Die Versammlung gehört aufgelöst.»

Polizei prüft Song der AfD

Daraufhin antwortete die Polizei Brandenburg: «Vielen Dank für den Hinweis. Der Sachverhalt wird geprüft.»

Beck gab weiter an, dass er Strafanzeige gegen die Verantwortlichen und Beteiligten gestellt habe.

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Später tanzten AfD-Anhänger auf der Strasse vor dem Gasthof zu dem Auftritt eines Sängers und dessen Song: «Ost, Ost, Ostdeutschland». Dort heisst es: «Im Osten heisst Familie Mutter, Vater, Kind, dem Westen ist das scheissegal, weil die so offen sind. Hier schaut man nach dem Rechten, hier passt man auf sich auf. Im Westen spielt der Ali mit den Bullen Katz und Maus. Im Osten hat man Kühe und einen Hühnerstall, im Westen LGTBQ und einen Knall. Ost, Ost, Ostdeutschland.»

Unter LGBTQ versteht man Menschen, die etwa schwul, lesbisch, bisexuell oder trans sind.

Gegendemo fordert: «Kein Raum der AfD»

Unter den Gästen waren auch die Berliner AfD-Vorsitzende Kristin Brinker und der frühere Berliner CDU-Finanzsenator Peter Kurth. Die Veranstaltung wurde von zahlreichen privaten Wachleuten gesichert, die alle Besucher und Journalisten kontrollierten. Auch die Polizei war mit einem grossen Aufgebot in dem kleinen Ort präsent.

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Protest gegen die Wahlparty der AfD in Potsdam. - Christoph Soeder/dpa

Etwa hundert Meter entfernt demonstrierten mehrere Hundert Menschen gegen die AfD. Auf Plakaten und Transparenten stand «Potsdam Nazifrei», «Rechtsfreie Räume schaffen» und «Kein Raum der AfD». Alles verlief friedlich.

Im Laufe des Abends gelang es einigen Gegendemonstranten, mit einem grossen Transparent bis direkt vor den Versammlungsort zu gelangen. Polizisten bauten sich zwischen beiden Seiten auf. Schliesslich mussten die linken Demonstranten wieder auf Abstand gehen. AfD-Anhänger applaudierten dazu und sangen wieder ihr Abschiebelied.

Der Brandenburger Verfassungsschutz führt den AfD-Landesverband als rechtsextremistischen Verdachtsfall. Das bedeutet, Organisationen werden beobachtet, weil «tatsächliche Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass in diesen verfassungsfeindlichen Bestrebungen verfolgt werden». Sechs AfD-Landtagsabgeordnete sieht der Verfassungsschutz sogar als gesichert rechtsextrem, unter ihnen ist auch Spitzenkandidat Berndt.

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