Amnesty beklagt die hohe Zahl an Hinrichtungen im Jahr 2022
Im vergangenen Jahr haben weitere Staaten die Todesstrafe aufgegeben. Doch die Zahl der Hinrichtungen steigt trotzdem weiter an, wie Amnesty beklagt.
Das Wichtigste in Kürze
- Laut Amnesty International ist die Zahl der Hinrichtungen im vergangenen Jahr gestiegen.
- Dies, obwohl viele Länder die Todesstrafe aufgegeben haben.
Die Zahl der gerichtlichen Hinrichtungen im vergangenen Jahr hat den höchsten Wert seit fünf Jahren erreicht. Das berichtet Amnesty International.
Die Menschenrechtsorganisation dokumentiert in ihrem veröffentlichten Bericht zur weltweiten Anwendung der Todesstrafe für 2022 mindestens 883 Hinrichtungen in 20 Ländern. Nach diesen Angaben kommen abertausende Hinrichtungen in China, «die unter Verschluss gehalten werden», wie Amnesty mitteilte. Im vergangenen Jahr schafften demnach sechs Länder die Todesstrafe vollständig oder zum Teil ab.
Amnesty sorgt sich um Zahl der Hinrichtungen mit Drogendelikten
Nach der vorliegenden Dokumentation ist der Anstieg vor allem auf die Entwicklungen im Nahen Osten und in Nordafrika zurückzuführen. Im Iran sie die Zahl der erfassten Hinrichtungen von 314 im Jahr 2021 auf 576 im Jahr 2022 gestiegen.
In Saudi-Arabien verdreifachte sich demnach die Zahl von 65 (2021) auf 196 im vergangenen Jahr. Das ist der höchste Wert seit 30 Jahren, den Amnesty für das Land verzeichnete. Besorgniserregend sei über diese Region hinaus, dass immer mehr Menschen im Zusammenhang mit Drogendelikten hingerichtet würden. Diese Zahl habe sich im Vergleich zum Vorjahr fast verdoppelt.